Dienstag, 24. Januar 2012

Schreibwerkstatt - auch für Haupt-, nein, Mittelschüler?

Tja, nachdem der Kurator Herr Matthias Politycki die Real-, Wirtschafts- und Haupt Mittelschüler beim Literaturfest München im Herbst ausgegrenzt vergessen hat, wollen wir es erst recht wissen. (Leider schaut der Herr keine LehrerInnenblogs an. Und auf unsere Mail, die über drei Verlagsadressen lief, antwortete er auch nicht.)
Jedenfalls nahmen zehn SchülerInnen (5 Jungs, 5 Mädels) der beiden 9. Klassen vom 23. - 27.01. 2012 an einer Schreibwerkstatt mit Mirijam Günter teil.
Die ganze Werkstattrunde bei Kultur&Spielraum
Intensives Arbeiten
Vorlesen der  neuesten Texte ...
... und Blättern in den alten.

Am letzten Tag die Präsentation der Texte

"Ich bin die Träne, die du nicht weinst"

 Lesung mit Hilfe moderner Technik


Die Woche war für die Kids auf jeden Fall ein großer Gewinn. Alle waren immer anwesend (und hielten durch?) und hatten große Freude bei ihrer Lesung.
Die Texte waren sehr von persönlichen Erlebnissen geprägt. Mal sehen, ob sie etwas veröffentlichen wollen.
Danke an Conny, Marion, Sibylle und Reinhard von Kultur&Spielaum für die liebevolle Betreuung des Projekts.

Freitag, 6. Januar 2012

Finnland - das wär`s

Im Guardian Weekly vom 30.12.2011 stand ein Artikel von Jessica Shepherd: "Wie Finnland Neuankömmlingen hilft sich einzugliedern". Und der ist es wert, sinngemäß wiedergegeben zu werden.
Es wird die Arbeit in einem Klassenzimmer beschrieben, Schuhe vor der Tür stehend. Auch wir haben Hausschuhe in der Schule, aber damit hören die Gemeinsamkeiten schon auf. Drinnen vier Schüler zwischen 7 und 12 Jahren, kein Wort Finnisch sprechend, mit einer Lehrkraft und einem/r LehrassistentIn. 25 Stunden die Woche lernen sie so ihre neue Sprache, in jedem Fach außer Sport und Kunst, zwischen 6 Monaten und einem Jahr, so lange, bis ihre Lernbegleiter beschließen, dass sie jetzt in ihrer passenden Altersgruppe am Unterricht teilnehmen können.
Jetzt wissen wir ja seit über 10 Jahren, dass die Leistungen der 15jährigen Schüler in Finnland im Lesen, in Mathematik und Naturwissenschaften zur Weltspitze gehören. Wir wissen aber nicht, dass Lehren und Unterrichten dort sehr hohes Ansehen genießen, und dass der Zugang zum Lehramtsstudium für die jungen Finnen genaus so schwer ist wie für künftige Ärzte und Rechtsanwälte. Und dass der finnische Staat sich zum Ziel gesetzt hat, Kinder, deren Muttersprache nicht Finnisch ist, sprachlich auf das hohe Niveau ihrer Klassenkameraden zu bringen.
Finnland hat auch ein Steuerungsinstrument, das sich "unterschiedliche Behandlung im positiven Sinn (positive discrimination)" nennt. Das bedeutet, dass Schulen in armen Gegenden oder mit einem hohen Anteil an bedürftigen Kindern mehr Geld bekommen. Diese Schulen bekommen dann zusätzlich für jedes Kind, das weniger als vier Jahre im Land gelebt hat, noch einmal 1000.-€. Damit können u.a. Psychologen oder Sozialpädagogen angestellt werden.
In Helsinki läuft darüber hinaus ein Pilotprojekt, das die 15jährigen Einwanderer mit sog. "Sozialinstruktoren" zusammen bringt, die dafür sorgen, dass die Jugendlichen nicht aus der Bahn geworfen werden, z. B. dadurch, dass sie ältere Unterstützer bekommen, die sie weiter sozialisieren und beraten im Hinblick auf ihre Bedürfnisse und Karrieren. Auch für Finnland ist Migration ein (neues) Problem, aber man versucht damit entschieden positiv umzugehen und Ressourcen in großem Stil bereit zu stellen.
Hätten wir rechtzeitig nach Finnland auswandern sollen?
Um dann dort als Lehrer zu arbeiten?

Dienstag, 3. Januar 2012

Bessere Noten durch Bewegung -

- so schrieb die Süddeutsche Zeitung heute und berichtete von niederländischen Forschern, die einen Zusammenhang zwischen Sport und Leistung vermuten, ihn aber noch nicht belegen können.
Ja, muss denn alles wissenschaftlich belegt werden?
Bessere Noten durch Kunst?
Bessere Noten durch Tanz?
Bessere Noten durch Musik?
Als in Bayern die vier verbindlichen Sportstunden pro Woche auf zwei Stunden und ein paar zerquetschte Minuten gekürzt wurden, wussten wir Lehrer schon, warum wir aufschrien.



Im Grunde ist es doch so einfach: Wenn Lernen mit vielfältigen Aktivitäten verbunden werden kann, macht es mehr Spass und kommt mehr dabei heraus.
Punkt.
Ob mit oder ohne wissenschaftliche Untersuchung.

Sonntag, 1. Januar 2012

Akademie für Kulturpädagogik im Ganztag gegründet!

Das ist die gute Nachricht zu Jahresbeginn:
Spielen in der Stadt und Kultur & Spielraum haben die Akademie für Kulturpädagogik im Ganztag gegründet.
Das macht Hoffnung. Beide Institutionen haben Rang und Namen in München und arbeiten bereits seit vielen Jahren als anerkannte Träger der freien Jugendhilfe im Bereich der kulturellen Bildung, seit einigen Jahren auch im gebundenen Ganztag.
Die fünf großen Aufgabenfelder der Akademie sollen umfassen:
* Kulturpädagogische Projekte in Kooperation mit Kindertagesstätten und Ganztagsschulen
* Qualitätsentwicklung und -sicherung
* Fortbildung
* Austausch und Vernetzung
* Praxisforschung und Evaluation
Vor allem die Punkte 2-4 brennen den Schulen auf den Nägeln. Die Ganztagesagenturen von Staat und Stadt haben in den immerhin zwei Jahren, in denen sie arbeiten, wenig auf den Weg gebracht. Vor allem wurden Schulen nur auf dem Papier oder verbal unterstützt, abgesehen von einzelnen Sachbearbeitern in den zuständigen Referaten, die sich mit Herzblut für den Ganztag einsetzen.
Ein Traum wäre es, wenn jetzt noch  Gesellschaft macht Schule dazu kommen, sich mit den beiden Vereinen verbünden würde.
Dann würden die drei Münchner Institutionen, die gemeinsam mit den Schulen den Ganztag voranbringen, zusammen arbeiten.