Samstag, 16. Januar 2016

Kurze Wege, weil kurze Beine

oder:
Gleich und gleich gesellt sich gern.
Das ist das Resumee einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung bezüglich der Aufhebung der Grundschulsprengel in Nordrhein-Westfalen.
Ein Viertel der Grundschuleltern selektieren, was den Schulbesuch der Kinder betrifft. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: zu viele Mitschüler mit Migrationshintergrund könnten ihre Kinder am Lernen und dem damit verbundenen sozialen Aufstieg bzw. Nicht-Abstieg behindern.
Dass das hauptsächlich Mittelschichteltern betrifft, ist klar. Eltern, die sich nicht so gut artikulieren können oder die wenig Interesse am Schulbesuch ihrer Kinder haben, ist die Schule meist egal.
Und wie man sich vorstellen kann, sortiert sich das ganze in Schulen, an denen der Migrationsanteil gering ist, und in die, an denen er weiter steigt. Und die Spirale dreht sich.
Wie gut, dass ich in einem Bundesland mit konservativer Schulpolitik arbeiten konnte.
Noch ist in Bayern die Sprengelpflicht festgeschrieben.
Es gibt aber schon findige Eltern, die über fingierte Betreuungsverhältnisse, fingierte Wohnverhältnisse oder mannigfache andere Gründe das zu unterlaufen versuchen. Natürlich wiederum nur Eltern mit dem entsprechenden Hintergrund. Auch hier ist beinahe alles an den Geldbeutel gebunden.

2 Kommentare:

  1. Danke für den Link!
    Obwohl ich die Beweggründe der Eltern zumindest in Teilen nachvollziehen kann finde ich das Ausmaß schon ein wenig erschütternd.

    Steuern wir da auf britische Verhältnisse zu?

    Gruß
    Aginor

    AntwortenLöschen
  2. Eine wirklich "tolle" Idee, diese Abschaffung der Schulsprengel. Natürlich könnte man die folgende Gettobildung dadurch etwas mildern, indem man für die Schulen, in denen sich die Migranten und andere zu inkludierende Kinder sammeln mit mehr finanziellen Mitteln tröstet. Die Nachricht der Abschaffung der Schulsprengel hat sicher bei einem Teil der Elternschaft Freude ausgelöst. Ein Wahlgeschenk. Um das Bild wieder etwas zu schönigen, wir wollen ja nicht ausgrenzen, könnte man eine Obergrenze für Migranten und Inklusionskinder an den bevorzugten Schulen vorgeben, also den Vorzeigemigranten an der Schule und das Vorzeigeinklusionskind. Sind wir nicht alle Gutmenschen?

    AntwortenLöschen

Wenn Sie auf dem Blog kommentieren, werden die eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu finden Sie in der Datenschutzerklärung.