Donnerstag, 28. April 2016

Studie der Bertelsmann-Stiftung: Ausstattung gebundener Ganztagsschulen

Es gibt wieder eine neue Studie zum gebundenen Ganzatg, kurz nachdem im April schon die Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen veröffentlicStudie der Bertelsmann-Stiftunght wurde.
Diesmal ging es um den Ländervergleich, was die personelle und finanzielle Ausstattung angeht.
Bayern ist weit abgeschlagen.
Die neue Studie weist aber wie die vorhergehende darauf hin, dass Qualitätsstandards dringend nötig sind.
Qualität kostet natürlich.
Bayern gibt für die HauptMittelschule 12 Lehrerstunden pro Woche und 6100.-€ pro Schuljahr für den externen Kooperationspartner. Von dieser Summe werden 5000.-€ durch die Landeshauptstadt München gegenfinanziert, so dass der Freistaat nur noch 1100.-€ selbst drauflegen muss.
Konkret: Ein bewährter, zur Schule passender, langjähriger Kooperationspartner droht auszusteign, weil das hohe Niveau seiner Arbeit damit nicht mehr zu finanzieren ist.

Dienstag, 26. April 2016

Eltern sollen über Schullaufbahn entscheiden

So schreibt die SZ.
Das heißt, dass Eltern die Experten für Schullaufbahn sind.
Dass Lehrkräfte, die ihr Amt studiert haben, nicht die Experten sind.
Dass Eltern den Entscheidungen der Lehrkräfte misstrauen.
Tatsache ist, dass die meisten SchülerInnen aus Realschule und Gymnasium, die die Schule nicht schaffen, aber die Schulpflicht beendet haben, verloren gehen. Keine Abschlüsse, Anschlüsse ???
Sehenswerter Beitrag, wenn auch fast 30 Minuten lang.

Was es doch für Schulen gibt!

Spiegel Online entnahm ich, dass es in Hamburg-Harburg ein Gymnasium gibt, dessen Schüler nicht mit den Flüchtlingskindern, die auf demselben Schulgelände einquartiert sind, gemeinsame Pause haben.
Die Argumente der Schulleitung mag jede/r selbst beurteilen.
Fest steht jedoch, dass Schule der Integrationsort überhaupt ist.

Montag, 25. April 2016

SchlaU und ISuS II

Heute besuchte ich die Schlauschule in München.
Ich war beeindruckt.
An den beiden Schulen SchlaU und ISuS werden etwa 300 junge Flüchtlinge nach dem Fächerkanon der bayerischen Regel-(Mittel-)schule unterrichtet und zu Schulabschlüssen oder, genauso wichtig, Anschlüssen geführt. Die Schule unterstützt die SchülerInnen intensiv individuell, so daß es möglich ist, an eine Regelschule zu wechseln oder extern staatliche Prüfungen abzulegen oder/und in das duale Ausbildungssystem einzusteigen. Durch das Programm SchlaUzubi werden Ehemalige während der Ausbildung oder dem Besuch einer weiterführenden Schule nachbetreut, um eine nachhaltige Integration zu ermöglichen.
Der Film dauert 12 Minuten, ist aber sehr sehenswert.

Die ISuS-Schule (Integration durch Sofortbeschulung und Stabilisierung) um die Ecke in der Schillerstraße wurde 2012 gegründet und hat zum Ziel, jungen Flüchtlingen unmittelbar nach ihrer Ankunft durch Beschulung und sozialpädagogische Betreuung einen Halt, Strukturen sowie eine Perspektive zu geben.
Mit Gründung der Schule wurde den jungen − oftmals schwer traumatisierten −  Menschen der Zugang zu ihrem Menschenrecht auf Bildung und die dringend benötigte Perspektivenschaffung sowie ein geregelter Alltag im neuen kulturellen Umfeld ermöglicht.
Insgesamt fünf Lehrkräfte, angestellt beim Referat für Bildung und Sport der Stadt München, sowie mehrere Honorarkräfte unterrichten die jungen Flüchtlinge in den ehemaligen Räumlichkeiten der SchlaU-Schule in der Schillerstraße. In fünf Klassen erhalten die SchlerInnen Unterricht in den Fächern Deutsch schriftlich, Deutsch mündlich und Mathematik. Neben den Kernfächern spielen insbesondere die Themenbereiche Orientierung, Gleichberechtigung und Konfliktmanagement eine große Rolle.

Samstag, 23. April 2016

Sobald die Abschlussklassen nach den Pfingstferien weg sind, gibt es weniger zu tun, oder?



(Dazu fällt mir ein blöder Spruch ein, der sich über Jahrzehnte im Volksmund hält: "Am Vormittag haben die Lehrer recht, am Nachmittag frei".
http://zeltmacher.eu/wp-content/uploads/2014/04/lehrer.jpg
Jetzt haben sie dann 6 Wochen lang nur noch frei?)
Die Frage, die manche Eltern/MitbürgerInnen umtreibt, ist die nach den Stunden, die ab den Prüfungen ausfallen
Dazu folgendes:
Beispiel 1:
Bei einer Lehrerin fallen ab Pfingsten die Stunden in Soziales (früher Hauswirtschaft/Kochen) aus. Sie hat aber die ganze Zeit über zusätzlich zwei Stunden Soziales für die Mädchen einer Flüchtlingsklasse gehalten, die sich freuen, ihre Rezepte aus der Heimat auszuprobieren. Die Kollegin ist mit Überstunden im Plus.
Beispiel 2:
Fast jede Lehrkraft hat ein oder zwei zusätzliche Projekte oder wichtige Fächer an der Schule zu betreuen, seien es der Physik-/Chemiesaal, die Sportgeräte/-anlagen, das EDV-System, die Lehrerbücherei, die Schülerzeitung, der Leseclub, die Fußballmannschaft, der Kontakt zu Berufsschulen, die Betreuung der Ehrenamtlichen, usw. Die Liste ließe sich noch weit fortführen.
(An den Mittelschule gibt es hierfür keine Anrechnung, höchstens ein Pünktchen bei der Beurteilung)
Beispiel 3:
Nach dem Quali (wobei es gleichviel interne wie externe Prüflinge gibt) wird der externe Mittelschulabschluss abgenommen. Das sind etwa 60 Externe von zwei kooperierenden Partnern aus dem nichtstaatlichen Bereich.
Beispiel 4:
Jetzt ist die Zeit, um endlich ohne Zeitdruck mit KollegInnen zu planen, sich Projekte zu überlegen, den Lehrplan zu entrümpeln, an einer anderen Schulform zu hospitieren, usw. Auch diese Liste ließe sich fortführen.
Und an anderen Schularten ist es nicht viel anders.
Oder glaubt jemand wirklich im Ernst, der Staat würde den LehrerInnen bezahlte Freizeit gewähren?
Beispiel 5:
Fortbildungen und Abschlusskonferenze: Die wollen auch untergebracht werden.
Beispiel 6:
Die eventuell frei werdenden Lehrkräfte werden dort eingesetzt, wo auf Grund von Personalmangel und Unterbesetztheit dringend Lücken gefüllt werden müssen, wenigstens in den letzten 6 Wochen des Schuljahres. (siehe auch Kommentar von Herrn hermess)

Donnerstag, 14. April 2016

Studie zur Entwicklung von Ganztagschulen (StEG)


Bildergebnis für ganztag studie

Mich interessieren Studien.
Die neueste Studie zum Ganztag ist recht aufschlussreich.
Ergebnis ist, dass Schüler sich durch den Besuch einer Ganztagesklasse in den Leistungen nicht verbessern.
Was sich allerdings verbessert, sind das soziale Gefüge, die Motivation und das Selbstkonzept.
Ein Résumé der Studie ist auch, dass es keine verbindlichen Qualitätskriterien für den Ganztag gibt.
Ob offen, ob gebunden, ob nur Hausaufgabenbetreuung, jeder Schule in der BRD ist es überlassen, wie sie den Ganztag gestaltet.
Und so wie das bundesweit aussieht ist alles der Knappheit der Ressourcen geschuldet.

Mittwoch, 13. April 2016

Nachtschicht in der Kita



... betitelt Thomas Gesterkamp seinen heutigen Artikel in der taz. Ich finde das einen sehr interessanten Vorschlag.





















Es gibt einerseits immer mehr allein erziehende Eltern, andererseits haben sich die beruflichen Anforderungen so sehr verändert, dass immer mehr Menschen in Spät- und Nachtschichten arbeiten müssen, vor allem in Dienstleistungsberufen (KrankenpflegerInnen, PolizistInnen, Personal der öffentlichen Vekehrsmittel, Gastronomie usw.).
Wenn der erziehende Elternteil zur Arbeit geht, bringt er/sie das Kind in die Kita.
 



















Dort ist das Kind in seiner bekannten Gruppe mit der bekannten Bezugsperson, bleibt die Nacht über und so lange, bis Mama/Papa ausgeschlafen hat. Dann wird es abgeholt.
Ob das Schäden zur Folge hat? Die kann man natürlich überall hineinreden. Ich beispielsweise habe, soweit ich mich zurück erinnern kann, furchtbar gerne außer Haus übernachtet und es gut vertragen.
Kosten? Die sind natürlich hoch. Aber wenn alle vier Wochen ein neuer Steuereinnahmerekord gemeldet wird, dann sind diese zu verkraften. Außerdem ermöglicht dieses Modell vielen jungen Eltern, sich von staatlicher oder kommunaler Unterstützung zu lösen und selbst Geld zu verdienen.