Montag, 23. Januar 2017

Wer setzt sich durch?

Es gibt einen Interessenskonflikt zwischen der bayerischen Staatsregierung und den bayerischen Wirtschaftsverbänden.
Diese suchen nämlich händeringend Auszubildende und glaubten, durch die in den beiden letzten Jahren angekommenen Flüchtlinge wieder Nachwuchs zu finden. Bayern hatte sich 2015 mit Wirtschaftsverbänden verpflichtet, 60 000 Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Dieser Verpflichtung arbeitet die CSU entgegen.
Die Bündnisse "Wir zusammen" und "Ankommen in Deutschland", von Wirtschaftsverbänden initiiert und getragen, werden von der Staatsregierung lahm gelegt. Und das durch einen Passus des neuen Integrationsgesetzes. Bayern hatte eine Lücke entdeckt: Dort heißt es in § 60a des Aufenthaltsgesetzes, dass eine Duldung zu erteilen sei, wenn konkrete Maßnahmen zur Aufenthaltbeendigung nicht bevorstehen. Diese liegt aber nach Auffassung bayerischer Behörden vor, wenn Flüchtlinge einen Pass beantragen.
Unternehmen brauchen aber Planungssicherheit, um jugendliche Flüchtlinge auszubilden. Die IHK in Bayern und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag fürchten um ihr Ziel, bis 2019 60 000 Flüchtlinge in Ausbildungsplätze zu vermitteln.
Der Grund für die bayerische Haltung liegt auf der Hand: Man will sich so weit rechts positionieren, damit der AfD nur noch wenig Platz bleibt.
Vielen Auszubildenden droht die Abschiebung in ihre "sicheren" Heimatstaaten, wie Afghanistan, wo vor kurzem das deutsche Konsulat in die Luft gebombt wurde.
Foto: Nora Klein, taz
Den SchülerInnen der SchlaU-Schule in München wird der Boden unter den Füßen weg gezogen.
Wer setzt sich durch? Wirtschaftsverbände oder die CSU?

Dienstag, 17. Januar 2017

Münchner Schulpreis 2017


Am 17. Januar 2017 war die Preisverleihung.

Erster Sieger wurde die SchlaU-Schule.
Schulleiterin Antonia Veramendi
 aus der Laudatio: "SchlaU heißt „Schulanaloger Unterricht“ in dem rund 320 junge Flüchtlinge analog zum Kernfächerkanon der bayerischen Mittelschulen in bis zu 20 Klassen unterrichtet und zum Schulabschluss geführt werden. Etwa 85 Schülerinnen und Schüler machen jährlich einen Schulabschluss und werden in Ausbildung oder weiterführende Schulen vermittelt.
Die Schule ist in 4 Stufen des Spracherwerbs gegliedert:
Eine Alphabetisierungs-, eine Grund-, eine Mittel- und eine Abschlussstufe.
SchlauschülerInnen jubeln
Nach einem selbstentwickelten Eingangstest, der den Sprachstand und die Mathematik-Kenntnisse erfasst, erfolgt die Aufteilung der Schülerinnen und Schüler auf die Stufen. Diese Stufen sind durchlässig, denn das Ziel besteht darin, die Schülerinnen und Schüler optimal zu fördern und wenn sich herausstellt, dass ein Schüler wegen guter Vorbildung eine Stufe ganz oder teilweise überspringen kann, so kann das problemlos umgesetzt werden. Ebenso kann auch bei Überforderung während des Schuljahres ein Wechsel erfolgen. Für die unterjährigen Wechsel sind die erreichten Kompetenzen entscheidend. Der Mathematikunterricht hat eine Sonderstellung, denn das Mathematikverständnis ist unabhängig vom aktuellen Sprachstand. Deshalb wird dieser Unterricht aus dem Klassenverband ausgegliedert und in einem parallelen Kurssystem durchgeführt.
Wie im staatlichen Schulsystem werden zweimal jährlich Zeugnisse vergeben, die von Lernentwicklungsgesprächen begleitet werden...."


Auf Platz 2 wurde von der Jury die Grundschule an der Helmholtzstraße gesetzt.

Schulleiterin Manuela Schwimmbeck und ihre SchülerInnen


aus der Begründung: "...Die Grundschule an der Helmholtzstraße besticht durch ihre großartige Strukturierung unterschiedlichster Prozesse. Dies betrifft z.B. die klare Zuweisung von Verantwortlichkeiten. Nicht die Schulleitung allein organi-
siert die Schule, sondern dies geschieht unter 

Mithilfe des engagierten Kollegiums. 

Zur hervorragenden Organisationsstruktur der Grundschule an der Helmholtzstraße gehören auch die vielfältigen erfolgreichen Interaktionen mit dem Tagesheim, den Ganztagsbetreuerinnen und Ganztagsbetreuern oder den Kindergärten, aus denen die künftigen Schülerinnen und Schüler kommen. Alle diese Einrichtungen haben von der großen Zugänglichkeit der Lehrerinnen und Lehrer dieser Grundschule berichtet und erleben die Kooperation als erfolgreich und bereichernd auch für ihre eigenen Organisationen...."



Den dritten Preis erhielt die Wilhelm-Busch-Realschule

Die Jury meinte dazu: "Die Schulgemeinschaft, einer der größten Realschulen in München, hat sich mit fast 700 Schülerinnen und Schülern, deren Eltern, einem großen Kollegium und zahlreichen 
Kooperationspartnerinnen und -partnern auf den Weg gemacht, gemeinsam weitreichende Schritte in Richtung Zukunft zu wagen. Mit viel Engagement aller Beteiligten, Durchhaltewillen und Gestaltungsfreude hat sich die Schule innerhalb der letzten Jahre eine neue Struktur gegeben.

Die Schulleiterin Brigitte Preiß kam mit vielen VertreterInnen  aus Schüler- und Lehrerschaft












Die großen Umwälzungen, die damit für die gewachsene Schulgemeinschaft verbunden waren, sieht man dem Bestandsbau von außen betrachtet zunächst nicht an. Die Neugliederung der Schule in fünf Lernhäuser hat aber einiges verändert und viele weitere Entwicklungen angestoßen. Die neu geschaffene Lernhausstruktur fördert die Beziehung zwischen den Jugendlichen und den Lehrkräften und erleichtert die Zusammenarbeit der Kolleginnen und Kollegen, die so die Schülerinnen und Schüler noch besser unterstützen und fördern können: Ein Konferenzfenster ermöglicht eine gute Koordinierung des Teamteachings und hilft, die regelmäßig stattfindenden Lernbegleitgespräche mit jedem einzelnen Jugendlichen vorzubereiten.
Dieses Coaching, Regeln und Routinen, das Doppelstundenprinzip und die kleineren Organisationseinheiten geben den Schülerinnen und Schülern Sicherheit, Orientierung und ein Gefühl des Aufgehobenseins. Die Schule legt ihr Augenmerk auf soziales Lernen und Persönlichkeitsentwicklung. Sie bietet hier viele Neigungskurse und Arbeitsgemeinschaften, vor allem im Bereich der kulturellen Bildung, an. Gleichzeitig sind die Schülerinnen und Schüler über den Klassenrat und die Lernhaussprecherinnen und -sprecher aktiv an der Schulentwicklung beteiligt, übernehmen Verantwortung als Tutorinnen und Tutoren und sind in die Gestaltung der Schule fest eingebunden – so auch bei der Entscheidung für die Lernhausstruktur...."

Freitag, 13. Januar 2017

Grund für die Sendepause

Seit vier Wochen hat Hauptschulblues nichts mehr geschrieben.
Am 31.12.2016 wurde in den Blog eingebrochen.
Ob Hauptschulblues hier weiter macht, oder an anderer Stelle, oder sich in anderen Medien oder Plattformen äußert, das überlegt er.
Im Moment macht er mal hier ein wenig weiter.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Bescherung

Am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien bekam jede/r der SchülerInnen, die nach ihrer Flucht 2015 und 2016 in München an der Wiesentfelser Mittelschule ankamen, ein Päckchen als Weihnachtsgeschenk.
Hier liegen die Päckchen, sortiert nach Jungen und Mädchen und verschiedenem Alter

Frau Zeitler, die Schulleiterin, übergab jedem Kind persönlich das Geschenk.

Zum Dank sangen die SchülerInnen der Ü5 lautstark drei Weihnachtslieder, unterstützt von ihrer Klasslehrerin und deren Schwester.
Die Päckchen waren von SchulerInnen der Anita-Augspurg-Berufsoberschule gepackt worden. Dazu siehe "Weihnachtspäckchen unterwegs".