Montag, 24. April 2017

Sind mehr als 35% Migrantenkinder pro Klasse problematisch?

Bildungsministerin Ilse Wanka hat eine Diskussion losgetreten.
Sie fordert nämlich, den Anteil an Migrantenkindern pro Schulklasse zu begrenzen.
Was genau sie meint, lässt sie offen.
Ihr zur Seite gesprungen ist gleich der Philologenverband. Schulklassen mit einem Migrantenanteil von mehr als 35 Prozent seien problematisch, sagte der Vorsitzende, Heinz-Peter Meidinger.
Wie das durchzusetzen ist, darüber macht sich niemand Gedanken. Sollen die "überzähligen" Kinder einen weiten Schulweg auf sich nehmen? Was ist, wenn stadtviertelweit die Quote bereits ausgeschöpft ist?
Bildergebnis für migrantenkinder in schulen
Foto: taz
Hauptschulblues hat in seiner vierzigjährigen Tätigkeit oft erlebt, dass Kinder mit Migrationshintergrund ein blütenreineres Deutsch sprachen als Kinder mit deutschen Wurzeln.
Gehört das schon zum Wahlkampf? Dann ist es eine billige Methode, Stimmen zu heischen.
Wenn nicht, sollten Politiker vor öffentlichen Äußerungen erst einmal nachdenken.

Sonntag, 16. April 2017

Bellevue di Monaco

Dutzende freiwillige Helfer, Flüchtlinge und Mitglieder der Sozialgenossenschaft Bellevue di Monaco haben mit Hilfe von Handwerkern und zwei Architekten von "Hirner & Riehl Architekten" in nur fünf Monaten aus einem Abrisshaus ein Wohnhaus für 20 bis 25 junge Geflüchtete geschaffen. Jetzt können diese auf fünf Etagen in ihre neuen Wohngemeinschaften ziehen. Zwei Stockwerke sind für junge Frauen reserviert, drei für männliche Flüchtlinge, die sich, betreut von fünf Jugendhilfeträgern, auf ein eigenständiges Leben in München vorbereiten.
Das ist ein wunderbares Projekt von Bellevue di Monaco, einer Genossenschaft, die der Landeshauptstadt München mit Unterstützung vieler Prominenter die drei Häuser abgehandelt haben. Das Kommunalreferat hätte die drei Häuser in der Müllerstraße wahrscheinlich noch jahrelang brach liegen lassen.
Jetzt werden sie mit Leben gefüllt - und jeden Montag gibt es dort Musik.

Schulleiterkongress? Schulleiterkongress!

Es gibt zwei bzw. drei große Schulleitungskongresse in Deutschland.
  • Bamberg: Hier findet alle zwei Jahre das "Bamberger Schulleitungssymposium" statt, heuer am 13. und 14. Oktober wieder.
    Das Bamberger Schulleitungssymposium ist eine Veranstaltung, die bereits 1988 von Prof. Rosenbusch ins Leben gerufen wurde und bis heute bundesweite Anerkennung findet. Im Zweijahresrhythmus treten pädagogische Führungskräfte aus ganz Deutschland mit Vertretern aus Wissenschaft und Bildung in einen intensiven Austausch über wichtige Themen aus den Bereichen Schulmanagement, Schulqualität und Schulentwicklung.
    Kiel: Im Wechsel mit Bamberg veranstaltet das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) das Schulleitungssymposium. Es fand zuletzt 2017 statt. Hervorragend und gleichzeitig amüsant sind die Vorträge von Prof. Annette Scheunpflug (auf beiden Veranstaltungen).
  • Düsseldorf: Der Deutsche Schulleiterkongress ist die größte dieser Veranstaltungen. Der nächste Kongress findet 2018 statt.
 Ich kann den interessierten Lehrkräften und SchulleiterInnen aller Schularten nur empfehlen, von diesen Tagungen Gebrauch zu machen.

Montag, 10. April 2017

Realschulen überfüllt - Klassenstärken erhöht

Wie in der Tagespresse zu lesen ist, können in München etwa ein Viertel der Anmeldungen an den Realschulen nicht angenommen werden. Eine der Reaktionen, die durchaus übliche, ist die Klassenstärken zu erhöhen. Nach oben gibt es ja keine Grenze.
Es könnten aber auch Eltern dahingehend beraten werden, ihr Kind auf die Mittelschule zu schicken. Aber die Grundschulkollegien haben oft Vorurteile, manchmal sogar Ängste vor der Mittelschule.
Dabei sind die Kinder auf der Mittelschule oft glücklicher und entspannter als an den anderen weiterüfhrenden Schulen, weil ihnen dieser Schultyp angemessen ist. Und eine Sackgasse ist er keineswegs.