Freitag, 18. Mai 2012

Banca rotta

Jetzt ist es öffentlich: Teile der Stadtverwaltung - hier das Referat für Bildung und Sport - können ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen.
Zu wenig Personal. Die Arbeit bleibt liegen. Frei werdende Stellen werden nicht nachbesetzt.
Dazu kommen massive Einsparungen bei der Zuteilung von Mitteln, beim Ausbau und der Sanierung von Schulen.
Was zumindest uns Schulleitern schon lange klar war, ist jetzt öffentlich bekannt gemacht worden (SZ vom 18.5.2012).
Und zwar vom Herrn Stadtschulrat selbst, in einem Brandbrief. Wir hatten ihm das anlässlich eines Besuchs unserer Schule bereits vor anderthalb Jahren gesagt. Eine zynische Reaktion folgte:
Er meinte, wir könnten unser spezielles Problem dadurch lösen, indem die Ganztageskinder im Klassenzimmer aus Schüsselchen essen und diese dann im Waschbecken abspülen. (Das Gesundheitsreferat lauert schon und freut sich.)
Und die vorhandene Raumnot könne dadurch bekämpft werden, indem auf den Gängen Möbel verschraubt werden und dort dann unterrichtet wird. (Die Branddirektion wartet nur auf solche Maßnahmen, um dann dagegen einzuschreiten.)
Letzten Endes hat der Stadtrat, der dem Bildungsreferat jetzt im Nachhinein 27,5 neue Stellen genehmigte, das Problem durch seine rigorose Sparpolitik verursacht. Gespart wurde nicht bei der Olympiabewerbung oder dem bevorstehenden Flughafenausbau und den dazu gehörigen Parties, gespart wird bei den Schwächsten. Im Referat für Bildung und Sport, im Sozialreferat.
Weiter so!

6 Kommentare:

  1. Und dann wundert man sich dass Deutschland im Bildungswesen so schlecht abschneidet.... *kopfschuettel*

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  2. Na dass ist ja nix neues aber es hört den Betroffenen Schulen und so weiter eh keiner zu. Die "großen Denker" meinen es ist alles richtig und haben eigentlich keine Ahnung!

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  4. Nun, was vielleicht zynisch geklungen hat, ist vielleicht nicht so gemeint. Vielleicht sieht Herr Schweppe aufgrund seiner Ausbildung alles von der rein wirtschaftlichen Seite, vielleicht ist er kein Pädagoge. Sparsam wirtschaften ist sein Auftrag, für Berufungen und Ethos ist kein Platz. Da ist es doch prima, wenn es sparsam auch funktioniert: Lehrer verbringen ihre Vorbereitungszeit mit den Kindern (schauen halt mal hin), geben Essen aus, spülen Geschirr, gehen mit den Kindern auf den Schulhof in der Freizeit (schließlich können sie sich ja nicht den ganzen Tag den Hintern platt sitzen, ist ja auch ungesund). Im Auftrag der Inklusion versorgen sie nebenbei auch noch behinderte Kinder und denken sich nebenbei noch Integrationsspiele und Lernmaterial für Lernbehinderte aus, gehört ja auch zu ihren Aufgaben. In der Freizeit müssen sie außerdem selbstverständlich mit ihren Kooperationslehrern kommunizieren (das werden in Zukunft immer mehr werden, die Ehrenamtlichen gar nicht dazu gerechnet). Können sie ja auch, mit der Kaffeetasse auf dem Schulhof, während sie ein Auge auf die Kinder werfen. Positiv denken, immer positiv denken. Das sind doch wirklich schöne Erfahrungen für Pädagogen, wer macht die sonst noch so in der freien Wirtschaft?

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    1. Das klingt ja fast so, als wären Sie beim Gespräch dabei gewesen...

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