Montag, 12. Dezember 2016

Gute Schule? Gibt es die?

In den Medien geistert wieder die Frage herum, was eine "gute" Schule ausmacht. Je mehr man/frau fragt, desto mehr verschiedene Antworten gibt es:

Gute Schulen müssen aufregend sein.
Gute Schulen müssen den Willen zur Veränderung haben.
Gute Schulen müssen Leistung ermöglichen und honorieren.
Gute Schulen müssen ihre Arbeit reflektieren.

Die Hertie-Stiftung hat die Preisträgerschulen seit 1999 von "Starke Schule" evaluiert und heraus kam folgendes:

Eine gute Schule

… ist ein Lern- und Lebensort für alle Schülerinnen und Schüler.
… ist eine inklusive Schule, die die Heterogenität ihrer Schülerschaft als Chance sieht und

     für Schulentwicklung nutzt.
… schafft und erhält eine Atmosphäre gegenseitigen Respekts und Wertschätzung.
… hat Lehrkräfte, die sich an den Stärken ihrer Schüler orientieren.
... hat Lehrkräfte, die die Lernstände der Schüler systematisch erfassen.
…hat Lehrkräfte, die die Schüler individuell fördern.  
... hat Lehrkräfte, die die Schüler beim Erwerb fachlicher und überfachlicher Kompetenzen

    unterstützen.
... hat ein starkes Konzept zur Qualitätsentwicklung.
… nutzt interne und externe Evaluationsverfahren sowie vielfältige Fortbildungsangebote zur

    Weiterentwicklung.
hat Steuergruppen für die Planung von Schulentwicklungsprozessen.
… hat Lehrkräfte, die klassenübergreifend in Teams arbeiten und nach Maßgabe der Umstände auch

    Teamteaching und gegenseitige Hospitationen durchführen.
... hat ein ausformuliertes Leitbild oder Schulprogramm.
… diese sollten über klischeehafte Schlagworte hinausgehen und aussagekräftig das Ziel der Schule

     beschreiben.
… das Schulprogramm darf keine Ansammlung gerade zufällig angebotener Projekte sein, sondern 

     Projekte, Aktivitäten oder Schwerpunkte sollen sich vielmehr am Leitbild orientieren.
… das Leitbild soll nicht unverrückbar sein, es kann wegen äußerer und innerer Gegebenheiten 

     modifiziert werden.
… bindet Eltern in Bildungs- und Entscheidungsprozesse ein.
... informiert Eltern regelmäßig über die schulische und soziale Entwicklung ihres Kindes.
… erarbeitet gemeinsam mit den Eltern Perspektiven für die Lernentwicklung ihres Kindes.
… bietet Eltern die Möglichkeit, das Schulleben aktiv mit zu gestalten.
… macht Angebote zur Elternbildung.
… ist mit ihrem lokalen und regionalen Umfeld eng vernetzt.
… hat vielfältige Kooperationen mit Partnern aus der Wirtschaft, der öffentlichen Verwaltung und

     dem Bildungsbereich.
… knüpft Kontakte zur direkten Nachbarschaft, wenn sie zum Leitbild passen.
… bietet Schülern praktische Erfahrungsmöglichkeiten und Lernorte außerhalb der Schule.
… stellt ihren Schülern Betreuungsangebote über den Unterricht hinaus zur Verfügung.
… dies muss nicht zwangsläufig der rhythmisierte Ganztag sein, es gibt hier vielfältige 

     Möglichkeiten über den offenen Ganztag, Schülerclubs und Lerngruppen bis hin zu anderen  
     kreativen Formen, die zum Schulprofil passen.
… gestaltet ab der Sekundarstufe I die Berufsorientierung als mehrjährigen,

     kontinuierlichen, fächerübergreifenden und stufenförmig aufgebauten Prozess.
… begleitet ihre Schüler da, wo es nötig ist, auch individuell, um einen gelingenden Übergang in das

    Berufsleben zu ermöglichen.
… dazu nutzt sie Kontakte mit der Berufsberatung, Kammern und Betrieben.
… arbeitet auch auf Anschlüsse und nicht nur auf Abschlüsse hin.

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