Bund und Länder starten ein Förderprogramm für Brennpunktschulen.
200 Schulen sollen gefördert werden, damit an diesen die Bildungschancen der SchülerInnen verbessert werden. Das ganze soll zum Schuljahresbeginn 2021/2022 beginnen.
125 Millionen Euro werden dafür aufgelegt, halbe halbe Bund und Länder.
So schön. So gut.
H. hat viele Jahre eine sogenannte Brennpunktschule geleitet: 80 % Migrationhintergrund, 70 % der 80 % waren türkischer Herkunft, man könnte sagen: Eine Türkenschule.
Den Stempel "Brennpunkt" bekam die Schule nie. Sie machte sich selbst auf den Weg und wurde (wahrscheinlich - es liegen keine Vergleiche vor) zu einer der meistbepreisten Schulen Deutschlands. Und dann war die Reaktion der vorgesetzten Behörden: "Ihr seid ja keine Brennpunktschule, schaut eure Auszeichnungen an."
Die Auswahl der in zwei Jahren geförderten Schulen obliegt der Schulverwaltung: KM - Regierung - Schulamt. In Bayern werden es 15-20 Schulen sein.
Und auf der untersten Ebene spielen wahrscheinlich ganz viele persönliche Befindlichkeiten eine Rolle. Objektivität ist ohnehin schwierig. Man könnte aber formale Kriterien aufstellen. Ob das passiert? Und in der Landeshaupstadt haben Schulamt und Bildungsreferat unterschiedliche Vorstellungen.
Für mich als Außenstehender wäre es mal interessant zu erfahren, ab wann eine sog. Brennpunktschule als eine solche klassifiziert wird. An welchen Faktoren macht man das aus? Noten, Zusammensetzung der Klassen, Anzahl der Beschwerden und Probleme?
AntwortenLöschenSchlechter Zustand der Gebäude, hohe Lehrerfluktuation, bildungsferne Eltern, Standort der Schule, schlechte Schülerleistungen, wenig Unterstützung von zuständigen Stellen, nicht ausreichende Schulsozialarbeit ...
AntwortenLöschenHeißt das, dass es nun Kriterien gibt? Oder ist das eher eine subjektive Einschätzung?
AntwortenLöschenAber toll, wie ihr bzw. du damals das Ruder herumgerissen hast.
Es gibt keine Kriterien, Herr Mess. Das ist ja die Crux.
AntwortenLöschenDamals, 2001, ging ich zu allen Institutionen im Quartier - SOS Mütterzentrum, Kirchen, Wohnungsbaugesellschaften, Pro Familia, Kinder- und Jugendfarm, Bezirksausschuss - und meinte, wir hätten alle dieselbe Kundschaft. Und schon stand Zusammenarbeit am Horizont. Und wir hatten Glück: Eine wohlgesonnene Presse, sowohl im Viertel als auch bayern- und deutschlandweit. Man muss es nur anpacken wollen.