Im bayerischen Innviertel haben sie eine etwas andere Bedeutung als was man/frau so über sie lesen kann.
Nichts mit wilder Jagd, nichts mit keine Wäsche aufhängen, vor allem die Wäsche junger Frauen, nichts mit Fasten und Beten, keine Schön- oder Schiachperchten, die die Einhaltung von sog. Regeln überwachen.
Es gibt zwölf Rauhnächte, die erste ist die vom 25. auf den 26.12.
Das, was in der jeweiligen Nacht geträumt wird, geht im entsprechenden Monat in Erfüllung. Es können also die wichtigsten Ereignisse des Jahres vorausgeträumt werden.
In der Nacht vor den Rauhnächten werden Bäume besprochen. Das heißt, beim Gehen durch den Obstgarten werden lobende, aufmunternde Worte jedem einzelnen Baum gewidmet. Es kann auch das Holzkohlenbügeleisen mit Weihrauch mitgenommen werden. Kritik an den Bäumen ist unpassend.
In dieser Vorrauhnacht wird auch der ganze Hof ausgeräuchert und mit Weihwasser besprengt, auch die Ställe und Heustadel (eigentlich ein Wahnsinn, aber es ist nie was passiert). Die Kühe bekammen einen Leckerbissen, meist einen Apfel, bevor es dann in die Christmette ging, um 24 Uhr. Damals, zu H.s Kindheit und Jugend, gab es noch Schnee.
Und ganz am Schluss wurde ein Schneeball in Weihwasser getränkt und über die Hofdächer geworfen.
Das machte großen Spaß und hatte nicht das geringste mit Religiosität zu tun, mit Glauben schon.
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