Frau H. und er werden sich jetzt einige Zeit ins Hausinnere zurückziehen und unnötige Kontakte meiden. Aus wohl überlegten Gründen.
Binnen zwei Wochen wird sich herausstellen, ob nicht inzwischen eine Ansteckung geschehen ist.
Notwendige Kontakte werden natürlich wahrgenommen, aber mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen.
Einkaufen geht H. zu Zeiten, in denen sich fast niemand in den Läden befindet - er weiß die Zeiten - und ist ausgestattet mit Handschuhen und dickem Halstuch, das bei Gelegenheit hoch gezogen werden kann.
Klingel und Türgriffe werden regelmäßig gereinigt, Hände und Gesicht gründlich gewaschen. Schuhe bleiben draußen vor der Tür.
Wasser, Bier, Wein und Schnaps sind ausreichend vorhanden. Der Gefrierschrank wartet drauf, leer gegessen zu werden.
Sollten doch einige Stricke reißen, so hat Nachbarin S. angekündigt, Essen und Einkäufe vor die Haustür zu stellen. Sollte sie ausfallen, gibt es noch vier andere Nachbarinnen, die ihr Einspringen angekündigt hatten.
Zu lesen gibt es im Haus Hunderte von Büchern, zu Hören Aberhunderte von Schallplatten und CDs aller Gattungen; dann warten ganz oben unter dem Dach ca. 200 VHS Kassetten nebst zwei Abspielgeräten, und daneben steht neuerdings ein High Tech Fernsehgerät, ein Geschenk von Freundin C. Hierauf wurden 10 Fernsehsender und 10 Radioprogramme auf die ersten Plätze hin programmiert.
Der morgige Theaterbesuch mit Freunden E. und B. wurde storniert, die Karten aber nicht zurück gegeben, damit die Künstler nicht soviel finanziellen Verlust erleiden. Es wäre eine kleine Bühne gewesen.
Die Einladung zum 60. Geburtstag von Freunden am Samstagabend in einer Gaststätte, in der man eng auf eng sitzt (mindestens 50 Gäste) wird ebenfalls nicht wahrgenommen und zu einem späteren Termin in einen Kaffeebesuch umgewandelt.
Notabene: H.s paniken in keinster Weise. Sie gehen nur aus Gründen, die hier nicht dargelegt werden, kein Ansteckungsrisiko ein. Glücklicherweise müssen sie nicht mehr arbeiten.
Notabene:
AntwortenLöschenVernunft hat ja auch nichts mit Panik zu tun. Wären wir zu Hause in Hamburg sähe es bei uns ähnlich aus.
Wir sind aber derzeit auf den Kanaren und unsere Kinder bestürmen uns, zu bleiben und von hier aus bei hochsommerlichen Temperaturen die Entwicklung weiter zu beobachten. Natürlich auch mit gewissen Vorsichtsmaßnahmen, die selbstverständlich sind.
Machen wir also alle das Beste aus der Situation.
Wissen Sie, Herr H., dass ich (wahrlich kein Fan) mehr und mehr über Bayerns MP Söder ins Staunen gerate? Er zeigt Handlungsfähigkeit zur rechten Zeit.
Es grüßt Trulla
Auch kein CSU-Fan.
AntwortenLöschenAber er hat Respekt abgenötigt, als er vergangenen Freitag auf der Demo gegen Rechts gesprochen hat, die mehrheitlich von Linken getragen wurde.
Alles Gute euch beiden! Ja, Vorsichtsmaßnahmen; gut: Nachbarn.
AntwortenLöschenRadikal scheint mir die Lösung mit dem Fernseher zu sein - erschreckt nicht zu sehr, da gibt es Dinge, die man nicht sehen möchte, aber vielleicht habt ihr ja eh nur die öffentlich-rechtlichen Sender, da geht es.
Es sind an die 60 TV-Sender und ebenso viele Radioprogramme. Als Verfechter der öffentlich-rechtlichen Sender sind auf den vorderen Programmplätzen nur diese programmiert; alles andere wird nicht angeklickt.
AntwortenLöschenDanke für die Wünsche.
Ich halte es ähnlich, bin aber zumindest im Moment noch auf den ÖPNV angewiesen. Auch ich hamstere nicht, habe aber, seit sich die Krise angekündigt hat, jeden Tag das eine oder andere lange haltbare Lebensmittel zusätzlich eingekauft. Auch der Gefrierschrank ist voll. Es zahlt sich nun aus, dass ich in größeren Mengen koche und Reste einfriere.
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