Mittwoch, 29. Juli 2020

Tag 139 und erweiterte Lockerung 23 und die Abgehängten

Heute Vormittag in das Obstgärtchen gefahren und angefangen, Flieder und Hecke zurück zu schneiden. Ging ganz gut, aber nach zwei Stunden aufgehört.
Nachbar B. erntete die ersten Kartoffeln und gab H. was mit: Rote Emmalie und Linda (Warum haben Kartoffelsorten häufig Frauennamen und heißen nicht z. B. Sir Christopher?)
Zwei recht große Emmalien sind schon im Backrohr.
Dem neuen Nachbarn (Mieter beim Berserker) auch ein paar Kartoffeln gegeben.

Gelesen: "Abgehängt" von Mareen Linnartz, SZ. Der Artikel ist nicht mal online zu finden.
Nicht weit von H. entfernt gelegen ist die Einrichtung "Arche".
Der Verein Arche  wurde von Pastor Bernd Siggelkow 1995 in Berlin gegründet.
Er engagiert sich gegen Kinderarmut. Die Arche betreibt Freizeiteinrichtungen und Schulbetreuung für sozial benachteiligte Kinder in verschiedenen deutschen Städten. Die Arche gestaltet Freizeitangebote und Feriencamps, Hausaufgabenbetreuung und Lernförderung.
Auf diese Weise werden Kindern sinnvolle Freizeitmöglichkeiten geboten, die sonst wenig soziale und kulturelle Teilhabe erleben. Die Arche gewährt Kindern und Familien materielle Hilfen in Form von kostenlosen Mahlzeiten und Kleiderkammern.
Im Rahmen ihrer Schulkooperationen ermöglicht der Verein Kindern, die morgens ohne Frühstück in die Schule kommen, kostenlose Frühstücksversorgung. Daneben leistet die Arche aktiv Elternarbeit, um Familien in belastetem Lebensumfeld in ihrer Alltagsbewältigung zu unterstützen.
Die Arbeit der Arche ist niederschwellig angelegt. Angebote in seinen Freizeiteinrichtungen ergänzt der Verein durch aufsuchende Jugendarbeit im Stadtteil und mobile Familienhilfe. Soviel zur "Arche".
Zum Artikel:
Jetzt hat die Arche eine Redakteurin der SZ aufgesucht, um über die Arbeit der letzten Monate zu berichten. Larissa Reuter, Leiterin der Einrichtung in München, erzählt, wie während des Lockdowns die Kinder wegbrachen. Normalerweise bevölkerten 50-60 Kinder und Jugendliche die Arche. Sie und ihre Mitarbeiter suchten die Familien zu Hause auf, sprachen mit ihnen und boten jede Art von Unterstützung an.
Die Ärmsten der Armen traf es am stärksten. 5 Personen in der Einzimmerwohnung, kein Zugang zu Onlinemedien, Eltern, die sich mit 450 €-Jobs über Wasser halten, Kinder, die zunehmend wieder Deutsch verlernten, weil sich über Monate nur in der Muttersprache unterhalten wurde.
Diese Menschen suchten Larissa Reuter und ihr Team auf. Brachten Zuspruch, zeigten, dass sich jemand kümmert, brachten materielle Unterstützung verschiedenster Art.
Langsam fangen sie wieder mit den einmal im Monat stattfindenden Geburtstagsparties an, zu denen jede/r kommen kann, der im entsprechenden Monat Geburtstag hatte, und bei dem zu Hause Geburtstage ignoriert werden.
Noch gibt es kein gemeinsames Mittagessen, aber die Kinder wollen sowieso nur hauptsächlich reden.
Mundschutz wäre aber trotzdem nicht schlecht gewesen!
Entdeckt: H. sammelte die von Armin Abmeier bzw. ab 2012 von Rotraut Susanne Berner heraus gegebenen Tollen Hefte, die 2019 eingestellt wurden. Sie erschienen bei der Büchergilde.
Jetzt schließt sich der Kreis: Der Maro Verlag, der die ersten Tollen Hefte verlegte, gibt jetzt quasi in Nachfolge die Maro Hefte heraus. Zwei sind schon erschienen: "Das Jungfernhäutchen gibt es nicht" und "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe das erste Quinoabällchen". Sie sind textlastiger als die Tollen Hefte, in denen Abmeier und Berner ihre Lieblingstexte aufwändig illustrieren ließen.

Gegessen: Saiblings- und Forellenfilet mit selbstgemachten Crisps und grünem Salat. Dazu ein Gläschen Biancello del Matauro. Vom Ruffini natürlich, woher sonst?

Gehört: Andris Nelsons and the Boston Symphony Orchestra perform Brett Dean and Mahler.
Prima!

2 Kommentare:

  1. Vielleicht liegt es daran: d i e Kartoffel, nicht d e r?

    Die Arche gibt es auch in Hamburg Jenfeld (ich bin Unterstützerin). Sie wirkt mit großen Erfolg und ist natürlich absolut notwendig.

    Gruß von Trulla

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    1. Im Innviertel sagt man "der Kartoffel", auch "der Butter" ...
      Aber mag schon sein.

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