H. ist leicht überfordert mit den digitalen Smartphonegrüßen. Da er sein Telefonino nicht ständig vor sich her trägt bei sich hat, kommen gleich mehr als zehn Nachrichten und dann weiß er nicht mehr, wie er anfangen soll und was er allen sagen soll. Er gibt sich aber Mühe.
Viel schöner sind die Briefe und Karten, die kamen und noch kommen werden. Persönlicher, inhaltsreicher, zum Aufstellen auf dem Tisch. Werden immer wieder in die Hand genommen, dann fallen fünf andere um, die wieder hin gerichtet werden müssen. Freundin E. ist jetzt den dritten Tag in Freundschaftsquarantäne und Freude steigt auf, sie wieder einmal gut bekochen zu dürfen.
Die Frage ist, wie lange sich Herr P. noch halten kann. Möglicherweise lange, weil der Bruch der Koalition in Bayern über allem schwebt. Wie die Situation in den Gymnasien und anderen höheren Schulen ist, bekommt H. eher am Rande mit. Aber was in den Mittelschulen passiert, wird ihm beinahe täglich zugetragen. Es ist ja nicht schlimm, wenn von 20 Klassen 8 1/2 in Quarantäne sind (was ist eine halbe Klasse in Q.?). Schlimm sind die Verordnungen, Vorschriften, Empfehlungen und Verlautbarungen, die sich jagen und widersprechen. Im öffentlichen Leben müssen Kontaktpersonen 1. Grades in Q., in der HauptMittelschule nicht.
Gerade in dieser Schulart, deren Schüler überwiegend in schwierigen bis prekären Verhältnissen leben, wäre empathische Beratung angesagt, auch von Seiten des Gesundheitsamtes. Jemand meinte, die Schule sei eine Außenstelle des Gesundheitsamtes. So ist es in der Tat. Z. B.: Anruf des Amtes: Klasse 8e ist in Q. zu schicken. Antwort: Wir haben keine Klasse 8e. Amt: Schicken Sie sie trotzdem heim. Schule: Wir warten jedoch auf eine Antwort bezüglich der 9b. Amt: Was soll da sein? Und so weiter.
Da kann auch nichts draus werden, wenn die Leitungen von Behörden nach schwer nachvollziehbaren Kriterien ausgesucht werden. Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt beispielsweise war einige Zeit unbesetzt, bis die damalige Schulreferentin dorthin versetzt wurde. Ein/e MedizinerIn wäre auch nicht schlecht gewesen. H. erinnert an die Abberufung der Leiters des Gesundheitsamtes Aichach/Friedberg, Dr. Friedrich Pürner, weil er früh u. a. die ungenügende Wirksamkeit von Stoffmasken und andere Maßnahmen der Staatsregierung kritisiert hatte. Und das Anfang November, als sich die Pandemie langsam wieder zuspitzte.
Das Fuchsbild:Am 18.01.2020 mit einem Hauch Schnee.
Gegessen: Spinat-Käse-Rollen mit Tsatziki und Salat.
Gehört: Nochmal die drei Instrumentalbands von Tag 234 und wieder neue Feinheiten herausgehört. Dasselbe passiert H. auch bei den alten Stones- und Beatlesscheiben. Er hat ja Literatur mit entsprechenden Hinweisen zur Hand.
Gelesen: SZ, taz und ZEIT. Das reicht.
Frau E. in BW steht ihrem bayerischen Kollegen in nichts nach...
AntwortenLöschenZu „Halbe Klasse“: Wir hatten den Fall einer positiv getesteten Schülerin. An dem vom Gesundheitsamt als kritisch eingestuften Tag fand Sport statt (darf ohne Maske sein, warum auch immer...). Und so zählten die Mädchen als Kontaktpersonen 1. Grades und mussten in Quarantäne, die Jungen als K 2 (und die Lehrkräfte!) „durften“ in die Schule... zum Glück hat sich niemand weiteres angesteckt.
Schöne Feiertage weiterhin! Anne
Wir erleben es jeden Tag. Neben dem Distanzunterricht und dem Unterricht der anwesenden Schüler und Schülerinnen, geht es auch um die Hygienevorschriften. Sie ändern sich ständig, werden natürlich angepasst und werden dadurch nicht verständlicher. Warum ist es unwahrscheinlich, dass sich ein Lehrer, der weniger als drei Unterrichtsstunden mit Maske und Lüften im Klassenzimmer mit einem Coronapositiven verbracht hat, angesteckt hat? Er muss nicht in Quarantäne. Überforderung hat viele Gesichter...
AntwortenLöschenSie sagen es. Wahrscheinlich wird das gemacht, weil sonst das Schulsystem wegen fehlender Lehrkräfte zusammenbrechen würde?
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