Tag 395 und Fragen einer arbeitenden Lehrkraft

Sonniger Morgen. Zeitung und Sudoku vor der Haustür, gegen Mittag ein halbes Stündchen gedöst. Aber bald überzog sich der Himmel wieder.

Die Eco-Bücher, die noch zu verschenken sind:
Die geheimnisvolle Flamme der Königin Joana
Das Foucaultsche Pendel
Baudolino
Die Insel des vorigen Tages

Dazu kommen noch zwei von Grass (H. hat die Gesamtausgabe):
Der Butt
Die Rättin

Alle Bücher sind wunderbar erhalten, man könnte sie ohne weiteres verschenken.

Nach dem Nachmittagskaffee die Bügelwäsche vorbereitet; es wird wohl morgen Vormittag werden.

Hier sind die Gedanken einer mitdenkenden Lehrkraft zum morgigen Selbsttestbeginn:

• Wenige Schüler*innen haben bislang die Einverständniserklärungen für die Tests abgegeben, es gibt aber auch Ablehnungen.

• Es reicht also, wenn die Eltern am Montag eine Einverständniserklärung mitgeben, oder?

• Die Kinder, die nicht getestet werden dürfen, müssen nach meiner Information einen negativen Testbefund aus der Apotheke, vom Arzt oder einer anderen Teststation vorweisen, ansonsten dürfen sie die Schule nicht betreten. Stimmt das?
  

• Was geschieht mit Schüler*innen, die zu spät kommen? Dürfen die sich anschließend testen oder werden sie wieder heim geschickt?

• Klar muss sein, dass der erste Lehrer testet. Das wird wohl an einigen Tagen abenteuerlich! Je nach Lehrkraft, je nach Differenzierungen. Wir sollten vielleicht einen Laufzettel haben, wer welche Schüler getestet hat.

•  In welchem Raum können positiv getestete Schüler auf ihre Eltern warten? Alle positiven Schüler in einem oder jeder einzeln, damit falsch Positive nicht doch noch angesteckt werden können? Wie werden sie beaufsichtigt? Was machen wir mit dem Weg durch das Schulhaus?

•  Was geschieht dann mit dem Rest der Klasse? Der Test dauert so lang, dass alle schon länger Kontakt miteinander hatten. (Schulweg, Test selbst ohne Maske, Warten auf Testergebnis mit Maske ...)

• Wohin mit einem kontaminierten positiven Test?

• Die Eltern müssen natürlich sofort informiert werden. Schicke ich Schüler*innen, die am Montag keine Einverständniserklärung zur Testung haben, gleich wieder nach Hause? Wir müssen uns unbedingt vorher auf ein einheitliches Vorgehen einigen, und zwar vor Montag!

Ein kurzes Video mit den gehörnten Mauerbienen.

Die Küchenschelle ist aufgeblüht mit drei offenen und einer noch geschlossenen Blüte.

Das ist wieder eine Wildtulpe, eine Fosteriana aus dem Pamir.

Gehört: Den großen Bill Ramsey als Jazzsänger (7 Tage nachzuhören). Er wird am 17. April 90 Jahre alt.

Gegessen: Curry mit Reis und Salat und Prosecco.

Gelesen: Wolfgang Koeppen, Tauben im Gras. Das Buch, 1951 erschienen, ist atemlos, voller Gedankenassoziationen, geschrieben. Gleich zu Beginn wird die Stimmung vorgegeben:

"Flieger waren über der Stadt (München), unheilkündende Vögel. Der Lärm der Motoren war Donner, war Hagel, war Sturm. Sturm, Hagel und Donner, täglich und nächtlich, Anflug und Abflug, Übungen des Todes, ein hohles Getöse, ein Beben, ein Erinnern in den Ruinen. Noch waren die Bombenschächte der Flugzeuge leer. Die Auguren lächelten. Niemand blickte zum Himmel auf."

Die Protagonisten des Buches, keiner ist hervorgehoben, fristen und schaffen ihr Leben mehr oder weniger in der Nachkriegszeit, eine Zeit, über die H. von seinen Eltern sehr wenig erfahren hatte.