Fundsachen, die heute untergekommen sind:
- Syl Johnson ist tot. Viele kennen den Hit "Take Me To The River", von dem es viele Versionen gibt, am bekanntesten ist vielleicht die Fassung der "Talking Heads". Das Lied stammt von ihm.
- Der Meeresspiegel wird steigen, "30 Zentimeter bis 2050", schreibt die SZ (mit blöder Abo-Hürde). An manchen Küsten je nach Meeresströmung wesentlich höher.
Sie müssen jetzt aber nicht noch schnell nach New Orleans fliegen.
- "Ylenia" fegt über Europa hinweg, in Süddeutschland etwas milder. Trotzdem gibt es Schäden in H.s Gärten, aber nur kleinere.
- Der nächste Sturm (eigentlich "Stürmin") heißt "Zeynep". Die Sturmbezeichner*innen zumindest sind angekommen im Hier und Jetzt.
- "Schule zum Schämen" schlagzeilt Vera Schroeder im heutigen Feuilleton der SZ. (Wegen der blöden Schranken gibt es keinen Link.) Morgen gibt es Zeugnisse in Bayern, wahrscheinlich viele schlechte, weil Schüler*innen aus prekären Lebensverhältnissen oft aus dem Distanz-, Wechsel- und Präsenzunterricht in den beiden letzten Jahren weggebrochen sind. Während sich die Wartezeiten in den kinderpsychiatrischen Praxen verdoppelt haben und die psychiatrischen Kinderkliniken Notbetten aufstellen, um den Ansturm bewältigen zu können, wird morgen in großem Umfang wie immer schulische Leistung beurteilt. Deutschland will ein kinderfreundliches Land sein, kümmert sich aber um die schwächsten der Gesellschaft und ihre Nöte herzlich wenig. Kindergeburtstage, Parties, Klassenfahrten und vieles mehr, was zum sozialen Miteinander beiträgt, hatte während der Coronazeit kaum stattgefunden. Geht man so mit Kindern um? Ein Zertifikat, wir prima sich die Kids gehalten haben, wie stark sie die Schwierigkeiten gemeistert haben, wieviel sie trotzdem gelernt haben, das wär`s gewesen.
- Das Croissant, wichtiger Bestandteil des Frühstücks hier im Hause, soll teurer werden. In Ordnung, wenn die Bauern für Mich und Butter besser bezahlt werden und die Hilfskräfte auf dem langen Weg bis auf den Ladentisch wenigstens ihre Mindestlöhne bekommen.
- Die persönliche Kriegsangst wird nicht kleiner. Und auch der Westen provoziert schön heftig weiter.
- Gelesen:Wir sind noch da! Mutige Frauen aus Afghanistan (Hg. Nahid Shahalimi) Der Verlag sagt: Dieses Buch lässt 13 hochkarätige und couragierte Frauen aus Afghanistan in Textbeiträgen und Interviews zu Wort kommen. Sie schreiben über berufliche und gesellschaftliche Errungenschaften als Programmiererin, Filmemacherin, Politikerin, Journalistin u.a.m.; sie berichten über die Angst und den Schmerz vor dem drohenden Verlust der Heimat, aber vor allem über das, was die Mädchen und Frauen vor Ort schon jetzt verloren haben: Freiheit, Selbstbestimmung, Lebensfreude. Entstanden ist ein aufrüttelndes Buch, verbunden mit dem Appell, afghanische Mädchen und Frauen nicht zu vergessen und sich zu solidarisieren, denn sie haben wie wir ein Recht auf ein freies Leben in Würde. Ein Recht, für das wir an ihrer Stelle in der freien Welt kämpfen müssen, denn Afghanistan ist nur geografisch weit weg. Radikale Ideen kennen keine Grenzen. (Mit einem Vorwort von Margaret Atwood und Gastbeiträgen von Theresa Breuer, Dr. Inge Haselsteiner, Susanne Koelbl, Düzen Tekkal und Prof. Dr. Maria Wersig.) Wer dieses Buch von betroffenen Frauen gelesen hat, kann kaum mehr mit einem Talib über West, Ost, Islam oder Scharia diskutieren wollen, weder auf der persönlichen noch der politischen Ebene.
Den Seitenhieb habe ich gesehen. Ich verstehe Ihre Vorbehalte durchaus.
AntwortenLöschenEs war nicht als solcher gedacht, kann aber so verstanden werden.
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