Freitag, 16. Juni 2023

3 Jahre 80 Tage mit Corona, 1 Jahr und 109 Tage Krieg und Ergebnisse des neuesten Schulleitungsmonitors

"Jede fünfte Schulleitung will raus aus ihrem Job" schreibt der SPIEGEL Das ist das Ergenis einer Untersuchung der Stiftung Wübben.

Der Anteil der wechselwilligen Schulleitungen ist im Vergleich zu einer repräsentativen Vorläuferstudie seit 2019 um 8 Prozentpunkte gestiegen. 1.007 Schulleitungen an allgemeinbildenden Schulen aller Schulformen aus allen Bundesländern wurden befragt. Die Gründe für den Wechsel liegen eigentlich auf der Hand: Die Schulleitungen beklagen "mangelnde Unterstützung (48 Prozent), eine nicht angemessene Bezahlung (41 Prozent) und den Wunsch nach beruflicher Entwicklung (40 Prozent). Etwa ein Drittel gibt als Wechselmotiv die schlechten Arbeitsbedingungen an."

Dazu kommt noch, dass beinahe jede zweite Schulleitung keine entsprechende Qualifikation besitzt.

Um professionell Schule leiten zu können, ist es unerlässlich, dass Schulleitungen für ihre Tätigkeiten entsprechend qualifiziert werden. "Allerdings zeigt der „Schulleitungsmonitor Deutschland“, dass 88 Prozent der Schulleitungen für diese Tätigkeit keine beruflich relevante Qualifizierung an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen durchlaufen haben. Darüber hinaus hat lediglich etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Befragten eine formale Qualifikation an einem Landesinstitut abgeschlossen."

"Dr. Markus Warnke, Geschäftsführer der Wübben Stiftung Bildung, erklärt dazu: „Gute Schulen brauchen gute Schulleitungen. Deshalb ist es unerlässlich, Schulleitungen für ihre Aufgabe zu qualifizieren. Die Verwaltung muss die Schulleitungen mehr unterstützen und bessere Arbeitsbedingungen für sie schaffen. Denn bei dem aktuellen Personalmangel können wir es uns nicht erlauben, noch mehr Schulleitungen zu verlieren.“

Und es fehlt das Vertrauen in die Schulaufsicht.

"Insbesondere die Schulaufsicht bekommt hier schlechte Bewertungen: Rund 40 Prozent der befragten Schulleitungen vertreten den Standpunkt, dass man sich nicht immer auf die Schulaufsicht verlassen oder ihr vertrauen kann. Zudem stimmen lediglich 39 Prozent der Aussage (eher) zu, dass die Schulaufsicht immer wohl überlegte Entscheidungen trifft. Das Vertrauen in Mitarbeitende ist hingegen groß: Die überwiegende Mehrheit der Schulleitungen hat ein gutes Vertrauensverhältnis zu ihren Mitarbeitenden und nimmt die Lehrkräfte an ihren Schulen als kompetent, ehrlich, zuverlässig und einsatzbereit wahr."

Was soll man dazu sagen? Es ist eine seit etwa zwei Jahrzehnten andauernde Misere.

(Kursive Zitate aus dem Stiftungsbericht)

2 Kommentare:

  1. Schulleitung besteht aus komplexen, ganz unterschiedlichen Aufgaben. Einerseits ist Schule ein Betrieb und auch so zu führen und andererseits ein Ort des Lernens junger Menschen und der Vorbereitung aufs Leben in unserer Gesellschaft. Immer öfter wird Schulleitung auf den ersten Bereich reduziert, was vor allem dadurch geschieht, weil bürokratische Hürden und Aufgaben immer immenser werden. Der zweite Bereich ist jedoch auf keinen Fall zu vernachlässigen. Wie soll es weitergehen? Wird man den Ansprüchen gerecht, indem man alles auf ein Verwaltungsdirektorat reduziert? Eine schreckliche Vorstellung.

    AntwortenLöschen
  2. Ein Ende der Misere ist nicht abzusehen.

    AntwortenLöschen

Wenn Sie auf dem Blog kommentieren, werden die eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu finden Sie in der Datenschutzerklärung.