Der Schweizer Hof in Pasing ist eine "Traditionsgaststätte". Er liegt an der Planegger Straße, in einem denkmalgeschützten Gebäude. H.s gehen dort sehr gerne hin, sowohl in den Biergarten als auch in die gepflegte Gaststube.
Der Name hat nur indirekt mit der Schweiz zu tun. "Schweizer" war bis in die 60er Jahre ein Beruf, der des Melkers. Viele Melker kamen aus der Schweiz, deswegen hatte sich die Herkunft als Berufsbezeichnung eingebürgert. H.s Nachbar im Innviertel, ein Bauer mit 40 Kühen, beschäftigte damals noch einen Schweizer. In und um Pasing gab es sehr viele Großbauernhöfe, deren Milch von den Schweizern zu einem Sammelpunkt gebracht werden musste. Anschließend tranken sie ein oder zwei oder mehr Biere und tauschten sich aus. In H.s Dorf gab es auch einen solchen Sammelpunkt, nur brachten die Bauern schon ihre Milch selbst. Versoffen wurde das Milchgeld allerdings auch, wenigstens zum Teil, weil immer eine Wirtschaft angrenzte.
1878 wurde die Gaststätte Schweizer Hof erbaut und ist bis heute in Pasing sehr beliebt. Das liegt mit Sicherheit auch am Augustiner Bier, das im Schweizer Hof frisch aus dem Fass ausgeschenkt wird. Es kommen zu Mittag Rentnerpaare, Frauen allein und trinken ihr Bier, ihren Schnaps oder Kaffee und essen eine Kleinigkeit. Man kennt sich, grüßt sich, sitzt aber allein. Zwischendurch ergibt sich ein Schwatz: "Die verfluachte Raucherei! Olle 10 Minutn muaß i aussi, oba i ka net aufhern". Und Gegenrede ...
Die Bedienungen, seit Jahren die selben, sind kompetent, mürrisch und dann freundlich, so wie es sein soll.
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