Frau Nahles, Chefin der Arbeitsagentur, möchte gerne, dass die Bundesländer ihr Daten über Schulabbrecher oder Jugendliche ohne Schulabschluss weitergeben, Das machen bislang nur drei Bundesländer: Bayern (schau an), Bremen und Hamburg.
Fakt ist, dass jährlich ungefähr 50 000 Schüler:innen ihre Schule ohne Abschluss verlassen und dass die Arbeitslosenquote bei diesen 20% beträgt, während sie bei Arbeitslosen mit Schulabschluss bei 3% liegt. Erstere werden schlicht und einfach in der Arbeitswelt abgehängt.
Schulen können hier gegensteuern.
H. erinnert sich, dass kaum ein Schüler seine Schule ohne Abschluss verließ. Dafür wurde die Schule mehrfach ausgezeichnet.
Wie das geht? Ganz einfach: Mit den Kids und deren Eltern reden und wiederholen lassen. Manche drehten drei Ehrenrunden, bis sie einen Abschluss hatten.
Die Diagnostik spielt natürlich auch eine große Rolle: Frühzeitig müssen Lernrückstände erkannt werden, um die Lücken füllen zu können. Und bestehende Kompetenzen müssen erkannt und zertifiziert werden.
Wenn ehemalige Wiederholungsschüler:innen später die Schule besuchten, waren sie stolz auf ihre Ausbildung und nicht wenige von ihnen haben heute ihr eigenes Geschäft oder ihre eigene Firma.
Heute ist das nicht mehr so einfach, vor allem durch die Konzentration der Schülerdaten auf einen zentralen Server. Da spielt die Regelschulzeit eine große Rolle und erlaubt kaum Schwindeln zugunsten der Kids. Aber:
Wer will, findet Lücken.

Die Pflichtschule ist ein großes Auffangbecken. Man forscht kaum wie es mit Migrationskindern weiter geht oder mit Inklusionsschülern. Welche Anschlussmöglichkeiten haben sie nach der Schule? Auch Schulschwänzer werden immer weniger betreut und man versucht immer weniger sie durch geeignete Maßnahmen zu integrieren. Auch dafür fehlt das Personal. Ich habe immer im Sinne des Jugendlichen entschieden und die Schulpflicht verlängert um doch noch einen Abschluss zu ermöglichen, wo immer es möglich war. Manche brauchen dafür noch zwei Schuljahre. Tatsächlich werden die Voraussetzungen dafür aber immer schwieriger. Die Einführung eines theorieentlasteten Mittelschulabschlusses ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Immer mehr externe Träger nehmen sich mit mehr oder minder großem Erfolg der Jugendlichen an, die eine mangelnder Berufsreife aufweisen. Diese Schüler legen dann eine externe Prüfung an Regelschulen ab. Nicht unbedingt erfolgreich. Eine Entwicklung, die nicht gern gesehen wird. Beratungsangebote haben abgenommen und werden auch nicht mehr so gut angenommen. Nach den 9 Pflichtschuljahren gibt es leider den großen Cut. Daher gibt es immer mehr Abgänger ohne Schulabschluss.
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