Die Bertelsmann Stiftung fördert seit 1977 Bildung, Demokratie, Gesellschaft, Gesundheit, Kultur und Wissenschaft. Vorgeworfen wird ihr mitunter, dass sie zu starken Einfluss auf die Politik nimmt.
Der Lehrkräftemangel an Grundschulen ist bald überwunden, meint die Bertelsmann Stiftung.
Ihre neuesten Berechnungen sollen zeigen, dass schon ab Mitte dieses Jahrzehnts mehr ausgebildete Lehrer:innen im Grundschulbereich zur Verfügung stehen, als es Stellen zu besetzen gibt. Ursache dafür sei die Trendwende bei der Geburtenentwicklung.
So schön, so gut.
Hierin läge, wenn es denn so kommt, eine große Chance für die Politik. Statt Planstellen einzusparen, könnte man die Schulen personell deutlich besser ausstatten. Das könnte heißen, kleinere Klassen, mehr Sport, mehr kulturelle Bildung.
Bild: pexels.com
Sodann könnten die Lehrkräfte im Grundschul-Ganztag zum Einsatz kommen. 2026 soll ja ein Rechtsanspruch auf eine
ganztägige Förderung von Kindern im Grundschulalter gelten. Außerdem bestünde die Möglichkeit, die überzähligen Lehrer:innen in den
Jahrgangsstufen fünf und sechs einzusetzen, wo weiterhin viele
Lehrerkräfte fehlen werden.
Es wird so laufen, wie es immer gelaufen ist.
Der Lehrerbedarf steigt und sinkt schon seit Jahrzehnten wellenförmig. Nachdem jetzt noch über einen großen Lehrermangel, vor allem in den Pflichtschulen, gejammert wird, erfahren wir mit Erstaunen, dass diese Phase bald vorbei sein wird. Es kommt wohl auf die Definition des Begriffs " Mangel" an. Dieser hängt stark mit der wirtschaftlichen Situation zusammen. So hielt man in den 70er Jahren Klassenstärken mit über 40 Schülern als durchaus zumutbar. Heute bemüht man sich um möglichst kleine Klassen. Auch die Aufgaben eine Lehrkraft variieren. Während man sich damals als Unterrichtsvermittler sah und die Erziehungsaufgaben an die Eltern verwies, ist man heute ein Allrounder als Lehrkraft: Wissensvermittler, Erzieher, Verwalter, Inklusions- und Integrationskraft, ... Nicht zuletzt wird man für alle möglichen gesellschaftlichen Versagen verantwortlich gemacht. Die Umschwenkungen erfolgen schnell. Je nach wirtschaftlicher Lage. Momentan herrscht bekanntlich ein Engpass und ein Sparkurs ist angesagt. Kann man nicht größere Klassen verantworten? Die Schüler sollen schließlich auch Sozialkompetenz erlernen. Kann man nicht Fächer streichen oder zumindest kürzen? Der nächste Lehrerüberschuss steht kurz bevor.
AntwortenLöschen