Samstag, 23. März 2024

Drei Jahre 359 T C, 2 Jahre 28 T Krieg in der Ukraine, 138 T Krieg in Gaza/Israel und: Nochmal Arbeitszeit von Lehrer:innen

Nochmal? Siehe hier, hier, hier und hier.

Und jetzt gibt H. noch seinen Senf schreibt H. noch einen Beitrag dazu.

Eine ihm wohl bekannte gymnasiale Lehrkraft für Deutsch, Englisch und Dramatisches Gestalten führte zwei Jahre lang penibel Buch über ihre Arbeitszeiten: Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und den Unterricht selbst, Fortbildungen, Konferenzen, Eltern- und Schülerkontakte, Korrekturen und Pausen- oder Nachunterrichtsgespräche mit Kolleg:innen und Schüler:innen, dazu Kontakte mit und Schreiben an außerunterrichtliche Stellen. Sie kam bei einem 2/3 Stundendeputat auf gut 50 Wochenstunden, also 19 1/2 Stunden mehr als andere Arbeitnehmer (Konferenzen, Elternabende, Klassenfahrten usw. wie bei Vollzeitkräften). In den kleinen Ferien wurde durchkorrigiert, so dass zur reinen Rekreation lediglich der August und die erste Septemberwoche dienten, wenn nicht noch Direktoratsdienst während der Ferien angesagt war. Und: Sechs Stunden vor einer Klasse sind nicht zu vergleichen mit sechs Stunden Bürotätigkeit.

Zum Thema eine Grafik vom Deutschen Schulportals:

Viele Kolleg:innen reduzieren, um den Anforderungen gerecht zu werden oder um eine "bessere" Lehrkraft sein zu können, bei weit weniger Verdienst und noch weniger Rentepunkten.

Zeiterfassung für Lehrkräfte wäre sinnvoll, aber nur mit den Möglichkeiten, mehr als Unterrichts- und Korrekturzeit einzugeben.

1 Kommentar:

  1. Tatsächlich hat sich trotz Lehrermangels oder gerade deswegen nichts an der Arbeitssituation von Lehrern geändert. Während anderswo Arbeitgeber mit einer 35 Stundenwoche punkten, stehen im Lehrberuf eher Stundenerhöhungen an. Die Ferienzeiten sind in Wirklichkeit nicht vollständig frei von Arbeiten für die Schule, sie nennen sich daher auch unterrichtsfreie Zeiten. Manche Arbeitgeber werben schon mit einem 40tägigen Jahresurlaub. Überhaupt nimmt Bildung keinen Spitzenplatz im öffentlichen Interesse ein. Politiker bescheinigten Lehrern früher öffentlich faule Säcke zu sein. Damit konnte man die Verantwortung bequem abwälzen. Das erfolgt nun zwar nicht mehr so unverfroren, aber bei einem Blick auf die Stundentafel regen sich trotzdem Neidgefühle. 28 Wochenstunden! Ob das jemals jemand kontrolliert, ob die Pauker wirklich daheim zusätzlich was für die Schule arbeiten? In den Zeiten von Homeoffice scheint doch vielen jungen Menschen der Verdacht zu kommen, dass da mit der hohen Arbeitsbelastung was dran sein muss und lassen die Finger von dem Beruf. Work-Life-Balance!

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