In den frühen 70er Jahren wurde der erste Mai mit Großkundgebungen gefeiert, von seiten der SPD und der Gewerkschaften und auch der christlichen Arbeitnehmer.
Daneben gab es in München ein paar Jahre lang auch einen Umzug von bis zu 1000 Teilnehmer:innen, organisiert von, ja wie soll man sagen, "spontihaften Linken", angeführt von der "Arbeitersache" und "Lotta Continua". Die Menschen zogen von der Universität durch das Lehel, nebenbei wurde aus dem Zug heraus auch mal ein leerstehendes Haus, ein Spekulationsobjekt, besetzt.
Es wurde viel gesungen, Arbeitersache und ihre italienischen Kolleg:innen waren sehr sangesfreudig. Das Spektrum reichte von Liedern aus dem italienischen Partisanenkampf gegen die nazideutschen Truppen bis hin zu selbstkomponierten Liedern (die auf der CD zum Beispiel).
"La lotta dura, senza paura". Schön wär`s gewesen.
Die Arbeitersache war hauptsächlich bei BMW aktiv, zusammen mit ihren italienischen Freund:innen. Sie war relativ eng verbunden mit den Roten Zellen der LMU und später der AK. Letztere entwickelte sich jedoch kontinuierlich weiter und löste sich 1991 auf.
So war das damals, vor über 50 Jahren. Die Welt war langsamer und vielgestaltiger, 1972 schon meldete sich der Club of Rome mit "Grenzen des Wachstums". Er hatte übrigens recht behalten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn Sie auf dem Blog kommentieren, werden die eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu finden Sie in der Datenschutzerklärung.