Dienstag, 18. Juni 2024

2 Jahre 113 T Krieg in der Ukraine, 223 T Krieg in Gaza/Israel und: Kreatives Denken ist an Schulen in Deutschland seltener gefragt

So titelt das Deutsche Schulportal der Robert Bosch Stiftung, der einzigen großen Stiftung in Deutschland, die sich der Bildung verschrieben hat.

"Die PISA-Studie hat nicht nur das kreative Denken gemessen, sondern auch danach gefragt, wie Jugendliche den Unterricht diesbezüglich wahrnehmen. Schülerinnen und Schüler in Deutschland beurteilen den Unterricht deutlich kritischer als im internationalen Vergleich. Nur 50 Prozent der Jugendlichen geben an, dass ihre Lehrkräfte sie ermutigen, originelle Ideen zu entwickeln (OECD: 64 Prozent). Nur 53 Prozent geben an, dass sie im Unterricht genügend Zeit haben, um kreative Lösungen für eine Aufgabe zu finden (OECD: 63 Prozent). Während weltweit 70 Prozent sagen, dass Lehrkräfte die Kreativität der Jugendlichen schätzen, sind es in Deutschland nur 59 Prozent. Auch sieht nur etwa die Hälfte der 15-Jährigen (52 Prozent) in der Schule die Möglichkeit, ihre Ideen zu äußern (OECD: 69 Prozent)." (Zitat Deutsches Schulportal)

In der Pisa Studie 2022 wurde in 64 Ländern erstmal das Kriterium "Kreativität" abgefragt. Deutschland liegt auch hier im Mittelbereich, die Staaten Singapur und Südkorea wie bei den anderen abgefragten Kriterien an der Spitze.

"Kreatives Denken wird dabei als die Kompetenz definiert, vielfältige, kreative Ideen zu produzieren, zu evaluieren und zu verbessern. Ideen können effektive Lösungen realer Probleme, Fortschritte im Wissen und wirkungsvolle Ausdrucksformen der Vorstellungskraft sein. In jedem Fall müssen diese aber neuartig und zweckmäßig sein." (Zitat TU München)

Es wäre ja auch verwunderlich, stünde die BRD im internationalen Vergleich besser da. Die Struktur des bundesdeutschen Bildungswesens ist streng hierarchisch, Ober sticht immer schon Unter, selbst leidvoll erfahren. Die Ausbildung der künftigen Referendar:innen lässt keine Freiheiten zu, die Endnote ist das Ziel, die Anstellung.

Wie sollen denn junge Lehrkräfte, die ein eingespurtes Schulsystem durchlaufen haben, in der Ausbildung auf den Abschluss getrimmt wurden, dann in der Schule plötzlich kreativ werden?

Kreativität setzt einen geschützten Freiraum voraus. Das Ende des Prozesses muss offen sein, kein vordefiniertes Lernziel oder ein abgeschlossenes Kapitel aus dem Buch oder Lehrplan.

H.s Schule hatte seinerzeit Glück. Es kamen Kooperationspartner an die Schule, die Teile des Unterrichts übernahmen und das Kollegium zu großen Teilen (nicht alle mögen das!) mitnahmen.

Hervorzuheben ist hier Kultur und Spielraum: Mittelalterwoche, Gesundheitstag usw. an der Schule für die ganze Schule, Theater- und Leseprojekte im gebundenen Ganztag, Konzerte, wöchentliche Stadterkundungen und noch ganz viel mehr.

1 Kommentar:

  1. Kreativität wird immer weniger gefördert. Im Bildungswesen wird gespart. Gerade auch durch den Lehrermangel werden Fächer gestrichen oder in der Zeit eingeschränkt. Einen Vorwand gibt es immer. Dafür rückt Medienkompetenz in den Fokus. Schüler sollen fit im Umgang mit dem PC sein. Kunst und Musik werden gestrichen, bzw. auf eine Wochenstunde gekürzt. Auch die genannten Ganztagesangebote kosten zu viel Geld. Schüler toben am Nachmittag unter Aufsicht auf dem Schulhof oder in den Turnhallen. Bewegung ist wichtig. Dazwischen versucht man die Kernfächer zu vertiefen. Kulturelle Angebote werden in den privaten Bereich geschoben: Da sind doch die Eltern verantwortlich. Also, wen wundert das mäßige Abschneiden?

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