Die Wellen schlagen wieder hoch: Seit etwa einem halben Jahr geht es um die Berechnung der Arbeitszeit von Lehrkräften, sprich um eine Neuberechnung.
Die bestehende Regelung innerhalb eines Bundeslandes ist sehr uneinheitlich, vergleicht man die einzelnen Bundesländer, dann ist sie noch viel uneinheitlicher.
In Bayern haben Grund- und HauptMittelschullehrkräfte die höchste Unterrichtsbelastung, von den Schulleitungen ganz zu schweigen, was Anrechnungsstunden angeht. Innerhalb der Gymnasien arbeiten die Deutsch- und Englischlehrkräfte wegen der umfangreichen Korrekturen wesentlich mehr als ein/e Erdkunde- und Religionslehrer:in.
H.s hatten einmal minutiös Buch geführt über ihre Arbeit. Dabei kam Frau H. (D/E/Daramatisches Gestalten) bei einem 2/3 Deputat auf eine volle 40 Stundenwoche, Ferien (Urlaub) gab es nur im August. H. arbeitete bei Vollzeit 60 Stunden die Woche, wobei in der ersten und der letzten Ferienwoche Anwesenheitspflicht war.
Nun zur aktuellsten Diskussion. Bildungsforscher haben im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung eine Studie veröffentlicht, in der sie fordern, dass die aktuellen Arbeitszeitmodelle an die reale Situation angepasst werden, und sowohl physische wie psychische Belastungen mit einbeziehen (Wer sie lesen mag: Umfangreich, sehr detailliert). Auch die Stiftung der Telekom, eine Bildungsstiftung, beschäftigt sich mit der Lehrerarbeitszeit.
Letzten Endes kommen beide Stiftungen zum Ergebnis, dass viel geändert werden muss. Und nicht die Lehrerarbeitszeit erhöhen, wie es schon einige Bundesländer andenken um dem krassen Lehrkräftemangel entgegenzuwirken.
Die Kultusminister können sich auf das Verständnis der Bevölkerung verlassen. Geht doch noch immer die Mär um der Lehrerberuf sei ein sehr gut bezahlter Halbtagesjob mit vielen Ferien. Die Aufgaben sind in den letzten Jahren auch für Schulleitungen enorm gewachsen. Sie sind hauptverantwortlich für Integration und Inklusion. Zwei Stützpfeiler unserer modernen Gesellschaft. Dies alles ohne mehr Stunden oder Geld zu investieren. Personal gibt es aus den bekannten Gründen obendrein nicht.
AntwortenLöschenIch fürchte die Einführung einer Stechuhr wird nicht die tatsächliche Arbeitszeit klären noch für mehr interessiertes Personal sorgen.
AntwortenLöschenEs ist ein wunderbarer Beruf. Aber er frisst einen auf, er frisst Zeit, er frisst Hirn. Und Anerkennung gibt es auch nicht dafür, nicht mal von seinem Arbeitgeber. Der trickst, wo es nur geht.