Donnerstag, 24. April 2025

3 Jahre 59 Tage Ukrainekrieg, noch 3 Jahre 266 Tage der Irre und: Sara-Frenkel-Preis 2025 verliehen

Bild: Neue Schule Wolfsburg

Mit dem Sara-Frenkel-Preis zeichnet Volkswagen seit 2019 Ideen und Initiativen junger Menschen aus, die für Respekt und Toleranz im Miteinander werben und zu Zivilcourage gegen Gewalt und Rassismus aufrufen. In diesem Jahr gewann die Neue Schule Wolfsburg den Preis, eine private Schule in Trägerschaft der Volkswagen AG und der Stadt Wolfsburg.

 Die Preisträgerinnen und Preisträger des Sara-Frenkel-Preis 2024, Foto: Volkswagen AG

Die Namenspatronin des Preises, Sara Frenkel-Bass, war von 1943 bis 1945 Zwangsarbeiterin im Volkswagenwerk in der damaligen Stadt des Kraft-durch-Freude-Wagens (Wolfsburg wurde erst 1938 gegründet).

Ihr Leben lang setzte sich Sara Frenkel-Bass für die Werte Respekt, Toleranz und Zivilcourage und gegen das Vergessen ein. „Ich appelliere an die junge Generation: Seid wachsam, schaut hin, hört nicht weg. Steht zusammen und macht den Mund auf, wenn wieder über Andersdenkende, Andersfarbige und Andersgläubige gehetzt wird. Das Leid von damals darf sich nicht wiederholen.“ Die heute 101-Jährige lebt in Antwerpen. (Text teilweise zitiert nach Hagalil)

Den 1. Preis erhielten Schülerinnen und Schüler der Neuen Schule Wolfsburg. Im Seminarfach „Gesundheit Natur & Technik“ arbeiteten sie zu der jüdischen Ärztin Hanna Peters und den jüdischen Ärzten Alfred Sternthal und Siegfried Löwenthal aus Braunschweig. Die jüdische Ärztin Hannah Peters (1911 – 2009) war eine bedeutende Ärztin und Forscherin des 20. Jahrhunderts. Sie wurde in Berlin geboren, ging in Braunschweig zur Schule, wanderte 1933 in die USA aus, weil sie von den Nationalsozialisten ausgegrenzt und verfolgt worden war. Im Gesundheitsbereich forschte Hannah Peters über Krankheiten, die speziell Frauen betrafen. Sie setzte für weibliche zumeist dunkelhäutige amerikanische Schiffsarbeiterinnen – „Rosies“ genannt – ein medizinisches Vorsorgesystem auf, was weltweit zum Standard wurde. Die Auswirkungen dieser Reihenuntersuchungen beispielsweise in der Krebsvorsorge sind bis heute die Grundlage unseres Gesundheitssystems.

Die jüdischen Ärzte Alfred Sternthal und Siegfried Löwenthal begründeten in Braunschweig die Nuklearmedizin. Mit ihren Forschungen schufen sie die Grundlagen für die Strahlentherapie. Nach 1933 wurden sie trotz ihrer bedeutenden und gesellschaftlich anerkannten Verdienste in Braunschweig ausgegrenzt. Sie entzogen sich nach 1935 der Verfolgung durch Auswanderung nach Chicago und nach Tel Aviv, wo sie weiter auf diesem Gebiet praktizieren konnten. (abgeändert nach Hagalil)

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