Mittwoch, 29. Oktober 2025

3 Jahre 242 Tage Ukrainekrieg, noch 3 Jahre 81 Tage (hoffentlich) der Irrlichternde und: Essensgeld gestrichen

 
 Foto: pexels.com
Die Landeshauptstadt stellt die Zahlungen für den Essenszuschuss in Kitas - bis zu 3,50€ - zum 01.01.2026 ein. Die eingesparten 8 Mio € sollen in Förderkonzepte wandern: Verwaltungs- und höhere Sachkosten. Allerdings nahmen bisher nur etwa die Hälfte der von der Stadt unterstützten Kitas den Essenszuschuss in Anspruch.
Es gibt natürlich andere Zuschussmöglichkeiten für Eltern, die sie nutzen könnten, z. B. über das Bildungs- und Teilhabepaket.
Aber:
Es wird ausgehen wie immer. Die Bedürftigsten wissen nicht einmal, wie ein Unterstützungsantrag auszufüllen ist.

Dienstag, 28. Oktober 2025

3 Jahre 241 Tage Ukrainekrieg, noch 3 Jahre 82 Tage (hoffentlich) der Irrlichternde und: Empfehlung


Ein sehr spannendes Buch, gut geschrieben und wahrscheinlich ebenso gut übersetzt von Stephanie Singh.
Vor 14 000 Jahren, vermuten Wissenschaftler:innen, sprachen die rund zehn Millionen Menschen, die die Welt bevölkerten, ungefähr 10 000 verschiedene Sprachen. Mit der Einführung von Ackerbau im Neolithikum schwand diese Vielfalt; mit dem Entstehen der ersten Staaten vor 5 000 Jahren gingen weitere von ihnen zugunsten einer Staatssprache verloren.
Laura Spinney beschreibt, wie Ackerbauern und Nomaden (Viehzüchter) aufeinander trafen und welche Konsequenzen sich, auch aus deren Vermischung, ergaben. Dabei stützt sie sich auf Genanalysen und KI, läßt aber auch anderen Hypothesen Raum. Aus den Ausdrücken heutiger verwandter Sprachen, z.B. daughter (Englisch), duhitár (Sanskrit), thugáter (Griechisch) und dukte (Litauisch) können Sprachwissenschaftler:innen aufgrund bekannter Gesetzmäßigkeiten der Lautentwicklung ein proto-indoeuropäisches *dughter als gemeinsames Ausgangswort rekonstruieren. Und sie führt aus, dass das Indoeuropäische nicht in einem fest umgrenzten Raum entstand und sich von dort aus weiter verbreitete. Handel, auch Fernhandel, spielte eine wesentlich Rolle. Wer nicht Mitglied der Büchergilde ist: Auch Hanser vertreibt dieses Buch.
 
Eine Leseprobe des Hanser Verlags: 

"Die ersten menschlichen Sprachen waren eine gesprochene oder mit Gesten übermittelte Kombination beider Szenarien. Sie wären uns vielleicht äußerst rudimentär erschienen, weil sie beispielsweise nicht über Adjektive oder eine feste Anordnung der Wörter verfügten. Doch selbst mit einfacher Syntax konnten die Sprecher (oder Gestenanwender) ihren Gesprächspartnern etwas über die unmittelbare sinnliche Wahrnehmung, über die Gegenwart hinaus vermitteln. Die Annahme, dass die ersten Sprecher bereits Geschichten erzählen konnten, ist vor diesem Hintergrund nicht unvernünftig.

Unsere Vorfahren waren Jäger und Sammler, die in Kleingruppen umherzogen und sich ihre Geschlechtspartner außerhalb der eigenen Gruppe suchten. Dabei müssen sie auf neue Sprachen gestoßen sein, und Kinder wuchsen mit mehr als nur einer Sprache auf. Unterbewusst wählten sie die nützlichsten Eigenschaften jeder dieser Sprachen und verfeinerten sie so. Als die Menschen vor 60.000 Jahren Afrika verließen, kommunizierten sie wahrscheinlich hauptsächlich durch Sprache und waren zu komplexer Ausdrucksweise fähig.1

...

Am Vorabend der Revolution durch den Ackerbau lebten auf der Erde etwa zehn Millionen Menschen. Sie sprachen vielleicht 10.000 Sprachen, von denen jede höchstens 1000 bis 2000 Sprecher hatte. Dank neuer, durch den Ackerbau hervorgebrachter Energiequellen wuchsen die Gemeinschaften und mit ihnen ihre jeweiligen Sprachen. Wie Supernovas entstanden ganze Sprachfamilien. In diesem Zeitalter, dem Neolithikum ereignete, sich eine linguistische Explosion: Nun wurden mehr Sprachen gesprochen als zu jeder anderen Zeit der Menschheitsgeschichte. Auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung könnten es bis zu 15.000 gewesen sein."

Montag, 27. Oktober 2025

3 Jahre 240 Tage Ukrainekrieg, noch 3 Jahre 83 Tage (hoffentlich) der Irrlichternde und: Politische Stilmittel

Bild: Sky News 

Die neuen Leitlinien internationaler Politik:

unbegründetes Selbstlob
skrupellose Lüge
mafiöse Erpressung
(dem heutigen Streiflicht der SZ entnommen)

Sonntag, 26. Oktober 2025

3 Jahre 239 Tage Ukrainekrieg, noch 3 Jahre 84 Tage (hoffentlich) der Irrlichternde und: Ohne Worte

 

Jede Woche veröffentlicht Thomas Plaßmann im Spiegel seine Zeichnungen. Meist 7-8.

Freitag, 24. Oktober 2025

3 Jahre 237 Tage Ukrainekrieg, noch 3 Jahre 86 Tage (hoffentlich) der Irrlichternde und: Beim Wangerbauer

Ausflug zum Ammersee. Dort regnete es Cats and Dogs. Nach einem Grabbesuch dann ein paar (15) Kilometer weiter zum Wangerbauer, wo die Sonne schien, selten verdeckt von ein paar Wolken. Das Wirtshaus am Steg in Schondorf hatte zu.

  

 Eines der bisher besten Beuscherl vom Lamm.

Auch hier und hier

Mittwoch, 22. Oktober 2025

3 Jahre 235 Tage Ukrainekrieg, noch 3 Jahre 88 Tage der Durchgeknallte und: Welche Tageszeitung?

Da die taz nur noch digital zu lesen ist, außer samstags die Wochentaz, stellt sich diese Frage.
H. liest keine Zeitungen digital. Es gehört das haptische Erlebnis dazu, das Unterstreichen und Ausschneiden.
Es gibt natürlich noch die tägliche SZ, aber die ist im Herzen beim Konservativismus angekommen.
Bei der Jungle World sind Doris Akrap und Deniz Yücel neben vielen anderen die Herausgeber:innen. Die Junge Welt ist wenig frauenbewegt, was die Autorinnen und das Redaktionsteam angehen. Sie scheint auch ein wenig russlandaffin zu sein, obwohl H. sich dieses Urteil aufgrund der Kürze des Lesens nicht zutraut.
Wochenzeitungen braucht er keine: Da gibt es Die ZEIT, die wochentaz und den Guardian Weekly. Das ist gut so, das riecht nach Druck und lässt sich in den Händen halten.

Dienstag, 21. Oktober 2025

3 Jahre 234 Tage Ukrainekrieg, noch 3 Jahre 89 Tage der Durchgeknallte und: 14 neue Erinnerungszeichen

Heute wurden in München 14 neue Erinnerungszeichen in Schwabing und der Maxvorstadt angebracht. Das ist gut und ehrenwert. Schade jedoch, dass der Stadtrat und Frau Knobloch die Stolpersteine ablehnen, u.a. mit dem Argument, man würde auf den Menschen herumtrampeln. Die Erinnerungszeichen sind weniger auffallend, weil sie meist an Hausmauern stehen, wo mensch weniger hinblickt. Aber gut.

Heute jedenfalls wurden 14 Zeichen gesetzt, in der Maxvorstadt und in Schwabing, vom Verein Erinnerungszeichen. Was sehr schön ist: Es wird jeweils viel recherchiert zum Leben der Opfer, was dann auf der Homepage einsehbar ist.

Ein Erinnerungszeichen in der Theatinerstraße. 

Bild: Wikipedia

Sonntag, 19. Oktober 2025

3 Jahre 232 Tage Ukrainekrieg, noch 3 Jahre 91 Tage der Durchgeknallte und: Das Stadtbild

Stadtbild München, die Mitte (Wikipedia)

Tja, das Stadtbild Münchens ist eines voller Touristen, Einheimischer und anderen Menschen und Besuchern aller Art. Es gibt auch zwei oder drei Hotspots, die nicht so angenehm sind, die Teilnehmer dort sehen jedenfalls sehr sehr deutsch aus (?). So meint H.

Was hat er denn, der Herr Merz?

Anbiederung an die Rechte, deren Namen nicht genannt wird, ein persönliches Trauma in seinem Dörfchen Niedereimer, oder sonst was? Meint er, dass deutsche Staatsangehörige mit anderer Hautfarbe oder anderem Aussehen nicht hierher gehören? Wenn Dobrindt so etwas von sich läßt, winken die meisten müde ab. Jedenfalls wird hier ein Gefühl der Fremdartigkeit aufgegriffen, nach fast 100 Jahren wieder öffentlich, von höchster Stelle.

"Merz war bei einem Termin in Potsdam am Dienstag von einem Reporter auf das Erstarken der Partei, deren Namen nicht genannt wird angesprochen worden. Er sagte daraufhin unter anderem, dass man nun frühere Versäumnisse in der Migrationspolitik korrigiere und dass man Fortschritte mache. 'Wir haben in dieser Bundesregierung die Zahlen August '24/August '25 im Vergleich um 60 Prozent nach unten gebracht.' Merz fügte an: 'Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.'" (Zitat verschiedener Publikationen, hier Focus)

Also doch die Partei, deren Namen nicht genannt wird?

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Nachtrag: Frau Croco kommt beim Stadtbild eher auf Dreck.

Die gnädige Frau schreibt einen sehr klugen Kommentar.

Samstag, 18. Oktober 2025

3 Jahre 231 Tage Ukrainekrieg, noch 3 Jahre 90 Tage der Durchgeknallte und: Klaus Doldinger †

Am Donnerstag dieser Woche starb Klaus Doldinger, einer der wichtigsten, wenn nicht der bedeutendste, deutschen Jazzmusiker, Klarinettist, Saxophonist und Bandleader.

H. kam mit ihm in den 60er Jahren in Berührung, als ein gewisser "Paul Nero" Soulhits instrumental nachspielte.

1970 gründete er die Band Passport, mit Udo Lindenberg am Schlagzeug.

H. sah ihn vor 10 Jahren in Murnau mit seiner damaligen Passportformation. Ein unvergeßliches Konzertereignis. 

In der Montagsausgabe der SZ steht ein gebührender Nachruf von Andrian Kreye.

Freitag, 17. Oktober 2025

3 Jahre 230 Tage Ukrainekrieg, noch 3 Jahre 91 Tage der Durchgeknallte und: IQB-Studie 2024

Im Auftrag der Kultusministerinnen und Kultusminister der Länder überprüft das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) in regelmäßigen Abständen, ob Schüler:innen die Bildungsstandards erreichen. Diese Woche wurde der IQB-Bildungsbericht 2024 vorgestellt, in dem Neuntklässler:innen über ihr Wissen in den Fächern Mathematik, Chemie, Physik und Biologie befragt wurden. Die Ergebnisse seien laut IQB "wenig erfreulich". Allgemein akzeptierte Standards werden kaum  noch erreicht.

Bildungsforscher bewerten die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2024 insgesamt als besorgniserregend. Seit Jahren sinken die Kompetenzen und das Fachwissen der Jugendlichen in diesen Fächern. Jetzt ist ein neuer Tiefstand erreicht.