"Ich kann unter diesen Bedingungen die Schule nicht leiten", so wird Frau Schöffel, die Schulleiterin der Grundschule in Graben bei Ausgsburg, von der SZ (7.8.2012, Bayernteil) zitiert.
Die Gründe hierfür fasst sie folgendermaßen zusammen:
Die Gründe hierfür fasst sie folgendermaßen zusammen:
SZ: Wo genau liegen die Probleme?
„Die Zuteilung der Lehrer war dieses Jahr so, dass ich bis zum Beginn der Ferien keinen vernünftigen Unterricht für das kommende Jahr organisieren konnte. Die Zahl der Stunden für Arbeitsgemeinschaften am Nachmittag wurde mir im Lauf der Zeit von acht auf nur noch drei gekürzt. Gleichzeitig sollen die Schulleiter immer mehr Aufgaben übernehmen: Wir müssen zum Beispiel seit einiger Zeit die Lehrer im Unterricht besuchen und beurteilen. Früher hat das ein Schulrat oder eine Schulrätin gemacht. Außerdem sollen wir Mitarbeitergespräche führen, Projekte mit der Jugendsozialarbeit koordinieren und stärker mit den Kindergärten kooperieren. Alle drei bis fünf Jahre gibt es eine Evaluation, bei der alles bis ins Detail öffentlich dargelegt wird. Außerdem sollen wir natürlich die Schule und die Unterrichtsmethoden weiterentwickeln - und das alles mit einem Team, das ständig wechselt“.
So geht es einem, wenn man/frau SchulleiterIn einer Grund- oder Mittelschule in Bayern ist. Vielleicht haben wir uns schon zu sehr an diese Verhältnisse gewöhnt, die Verschlechterungen kommen ja nicht auf einen Schlag, sondern nach und nach und teilweise schleichend.
Unterstützung?
Unterstützung?
Die gibt es kaum. Die großen Verbände sind mit der Schulverwaltung und der Regierung "verbandelt", also ist von dieser Seite wenig zu erwarten.
Der Schritt von Frau Schöffel war konsequent. Weitere SchulleiterInnen werden folgen.
Gratulation.
Konsequent.
AntwortenLöschenSie hat das getan, was sehr viele andere Schulleiter und Lehrer auch gern tun würden.
...und nicht können, weil sie z.B. nichts anderes gelernt haben oder schon zu alt sind, um irgendwo anders unterzukommen. Ich jedenfalls bin gespannt, ob da was losgetreten wurde.
AntwortenLöschendas Schreckliche daran ist, dass es leider auf den Schultern der Schüler ausgetragen wird - dabei sind die unsere Bodenschätze......
AntwortenLöschenFrau Schöffel ist verheiratet mit dem Fabrikanten Schöffel (Outdoorkleidung) und ist nicht auf das Lehrergehalt angewiesen. Die Gefahr, dass ihr Beispiel Schule macht, ist also (leider) gering.
AntwortenLöschenWer mit wem verheiratet ist, spielt keine Rolle.
LöschenImmerhin hatte sich Frau Sch. für Schulleitung entschieden, ihre Grundschule liebevoll geführt. Der Schritt ist also in Ordnung und macht vielleicht Schule (es soll ja noch mehr SchulleiterInnen geben, die auf das Gehalt nicht angewiesen sind bzw. eine andere Ttätigkeit ausüben können).
Respekt, Frau Schöffel! Aber allzu lange habe Sie offensichtlich nicht in dieses Amt hinein gerochen. In bayerischen Mittelschulen ist dieser Zustand schon seit Jahren bekannt. Nicht nur, dass die Schulleitung mit dem Funktionieren der Ganztagesklassen allein gelassen wird, die Organisation muss ja auch in der Stundenplanung verankert werden, was durch Raum- und Geldmangel gar nicht so einfach ist. Beim Stichwort "Inklusion" wird mir vollständig übel, denn auch das wird auf unseren Schultern ausgetragen (ich bin kein Inklusionsgegner, aber ich kann inakzeptable Bedingungen und falsche Informationen nicht unterstützen). Das muss alles zum Nulltarif funktionieren. Selbstverständlich haben auch die Mittelschulen bislang keinerlei Planungsunterlagen zur Hand. Frau Schöfffel, das bekommen Sie Anfang September, natürlich nicht unbedingt korrekt übermittelt. Da werden Sie noch rotieren. So stellt sich dann nach Hinterhertelefonieren heraus, dass dieser oder jener Lehrer gar nicht kommt, dann also wieder von vorn. Am ersten Schultag haben Sie dann alles zu überprüfen - Schüler- und Lehrerzahlen und dann (zack zack) müssen Sie aber richtig in die Gänge kommen, ab 2. Schultag muss nach dem neuen Stundenplan unterrichtet werden. Sie müssen eine Unmenge Daten über den PC an verschiedene Stellen hochladen, aber zack zack. Selbstverständlich müssen Sie auch schon unterrichten, womöglich haben Sie eine eigene Klasse. Na, dann aber los! Wann Sie alles erledigen, liebe Frau Kollegin - na deshalb haben Sie doch den Lehrberuf ergriffen. Freie Zeiteinteilung ist das Stichwort, vielleicht sollten Sie sich mal einen Plan machen mit einer festen Zeiteinteilung. Vielleicht sollten Sie mal eine entsprechende Fortbildung machen, heißt "Zeitmanagement". Zu spät, Sie haben sich dem Fleischwolf entzogen! Rechtzeitig! Alle anderen bleiben wacker bei der Sache. Es wird noch weniger Lehrerstunden geben, man muss ja schließlich sparen und verrechnet hat man sich auch noch - natürlich zu Ungunsten der Schulen. Ach so, gute Erholung!
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