Donnerstag, 14. Februar 2013

Hauptschüler schaden Hauptschülern ...

... und Schüler der 5stufigen Realschule derselben.
Das hat das Ifo-Institut München herausgefunden.
Ziel der 6stufigen Realschule war ja, den Realschülern eine vertiefte und breitere Bildung zu ermöglichen. Nichts von dem ist eingetreten. Den Mittelschulen fehlen in der 5. und 6. Klasse leistungsstarke (Mittel)Schüler, an den Realschulen sinkt seitdem das Niveau (was immer das auch ist). Lehrkräfte und Schulleitungen haben seinerzeit, es war die Jahrtausendwende und in Bayern standen Wahlen am Horizont, lautstark davor gewarnt. Aber die bessere Lobby und das Bedürfnis, ein Wahlgeschenk machen zu müssen, obsiegten.
Jetzt ist die Situation die, dass in Gegenden mit hohem Migrationsanteil die Grundschulen hohem Druck ausgesetzt sind, bessere Übertrittsquoten zu erzielen. Das geht natürlich auf Kosten der schwächeren Schüler, die dann in der 5. Klasse der Mittelschule weder lesen können, geschweige denn die Texte verstehen, noch keine Grundrechenarten beherrschen (Wer das nicht glaubt, darf gerne bei uns hospitieren).
Aber irgendwie packen wir es in der Mittelschule, zusammen mit den Kindern. Und plötzlich treten welche in den sog. M-Zug an einer anderen Mittelschule über, und schon wieder fehlen die Zugpferde Leistungsträger.
Aber irgendwie packen wir es in der Mittelschule, zusammen mit den Kindern. Und plötzlich schaffen fast alle den Hauptschulabschluss und mehr als 2/3 den Quali. Wie ist dieser Riesenspagat von der 5. bis zur 9. Klasse möglich, bei minimaler staatlicher Unterstützung?
Und jetzt muss ich aufhören, sonst gibt es eine Dienstaufsichtsbeschwerde. Da habe ich keinen Bock drauf, weil zu wenig Energie für so was da ist.

3 Kommentare:

  1. Ein wirklich interessanter Kommentar! Über den eigenen Energiehaushalt und dessen Regulierung sowie dafür relevante Gedanken zur Optimierung der Effizienz mache ich mir (auch täglich meine Gedanken.

    Ergänzend ist mir noch aufgefallen, dass die Fünftklässler bei der frühen Trennung auch ein verstärktes Bedürfniss für Neumotivation und Selbstwertverstärkung haben; möglicherweise aufgrund des Gefühls des 'Übrigbleibens'. Möglicherweise wäre dies bei einem längerem gemeinsamen Lernen nicht der Fall; allerdings ist meine Erfahrung noch zu gering, um darüber eine distinkte Aussage zu machen.

    Einen guten Start morgen!
    r

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  2. Der Misszustand fällt schon jedem "Neuling" auf, aber die Entscheidungen fällen fachfremde Personen, nämlich Politiker. Es ist eine Frage der (kurzen) Zeit bis der Spagat auch von engagiertesten und ausgebildetsten Fachleuten nicht mehr zu schaffen ist. Wird dann die Mittelschule die neue Förderschule? Gibt es ein Wörterbuch, dass das klärt?

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  3. Ich war einer dieser Grenzkandidaten (Realschule? Hauptschule?) und "hole" mein Abi nach (FOS13) und habe selbst meine fachpraktsiche Ausbildung in einer Grundschule gemacht und muss sagen: Vierte Klasse ist zu früh! Die Kinder kommen mit diesem Druck doch noch gar nicht zu Recht der auf ihnen lastet. Zudem sind die ersten ein, zwei Jahre in den Lehrplänen so ähnlich und die Leistungsunterschiede noch gar nicht so krass ausgeprägt, dass eine Trennung nötig wäre. Das Geld, das für solche "Konzepte" verbraten wird sollte eher in mehr Planstellen investiert werden! Ich kenne genügend motivierte und gut unterrichtende (aus Sicht eines Schülers) Referendare oder Quereinsteiger welche weniger Chancen haben weil sie nicht ganz in das Schema vom Kultus passen. Dafür rutschen absolute Vollpfosten in die Verbeamtung wo ich am liebsten heulen würde.

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