Donnerstag, 5. Februar 2015

Schule damals

Auf Anregung von Bob Blume:
In die Schule kam ich 1956, das war gruselig. Fast jeden Tag Schläge.
Das Schöne ist, dass ich meinen Freund von damals heute noch habe.
In das Gymnasium ging ich von 1960 bis 1969. Viele Lehrer waren für mich wichtig, haben mich beeinflusst was Theater, Literatur, Fremdsprachen anging.
Ich habe auch noch mit einem Lehrer Kontakt, über 80 ist er, den wir in D, E und Geschichte viele Jahre über hatten, am Anfang auch in Latein.
Damals zählten die Klassen noch von 1-9.
In der 4. und 5. Klasse war ich im Skikurs immer rettungslos verknallt. Interessant wurde es aber für mich und die Freundesgruppe ab der 10. Klasse.
Anlässlich des Biafra-Krieges veranstalteten wir (die Freundesclique) einen Aktionstag an der Schule zu diesem Krieg, spielten dazu "America" von The Nice rauf und runter.
Wir brachten aktiv Literatur und Musik und Politik in den Unterricht ein, schrieben auch selbst Gedichte, die dann am Sonntagnachmittag im China Club zu Musik vorgetragen wurden (Jimi Hendrix [den wir auch in München live erleben konnten], The Doors, Janis Joplin, Otis Redding). Und es wurde getanzt, so man das Tanz nennen konnte: Eng umschlungen auf der Stelle tretend.
Wir verteilten Flugblätter gegen einen Sportlehrer (der Hausmeister druckte sie), der einem armen Mitschüler eine schlechte Note erteilt hatte, nur weil dieser eine ausgebeulte Sporthose trug. Das Abitur wäre uns beinahe aberkannt worden, dank der Initiative zweier einflussreicher Freundinnenmütter wurde die Sache niedergeschlagen. Vermutlich floss auch eine Spende an den Förderverein.
Die erste Demo in Niederbayern veranstalteten wir: Gegen die Notstandsgesetze. Das ganze Gymnasium marschierte, vorne weg ein dunkelgrüner VW-Käfer, das war`s.
Schule, Inhalte, Lernen, das lief nebenher.
Im Nebenberuf arbeitete ich auf dem Bauernhof, jeden Nachmittag, in den Ferien.
Es war prima.
Leider können SchülerInnen das heute nicht mehr erleben.

1 Kommentar:

  1. Schön oder gruselig? Wohl beides. Die Schulzeit ist ein Kaleidoskop aus verschiedenen Erlebnissen. "Schule" damals war bestimmt kontrastreicher. Schlagende Lehrer sind heute gottlob eine Ausnahme, dafür machen sich mobbende Schüler untereinander das Leben schwer, wobei die sozialen Medien nicht zu unterschätzen sind. Die Notengebung ist auch heute nicht immer transparent und gerecht schon gleich gar nicht, auch wenn sich das mancher Lehrer einbildet.

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