Es lohnt sich, ihn zu lesen, wenigstens auszugsweise mit Hilfe des Inhaltsverzeichnisses, wenigstens für die an Bildung Interessierten.
Zum einen sieht man sehr deutlich, welch große Anstrengungen die Landeshauptstadt unternimmt, wie verschiedene Referate und Kooperationspartner zusammenarbeiten.
Zum anderen wird (wieder einmal) klar, wie ernst München seinen Ruf als Schulstadt nimmt und sich nicht mit dem Erreichten zufrieden gibt. Das zeigt schon die regelmäßige Fortschreibung des Bildungsberichts. Leider wird er in den meisten Schulen wahrscheinlich zur Seite gelegt, da einen die täglichen Probleme auffressen und für solche Lektüre keine Zeit, Lust und Interesse bleiben.
H. hat sich natürlich schwerpunktmäßig die Mittelschulen und angrenzende Schularten angeschaut (Förderzentren, Grundschulen, Realschulen, Berufsschulen) und hat für die Mittelschule einige wenige Fakten und Zahlen herausgesucht.
- Schülerzahlen und Migrationshintergrund:
Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund an den öffentlichen Schulen Münchens ist innerhalb von fünf Jahren von 35,9% auf 43,8% gestiegen. Der Anstieg ist dabei an Mittelschulen (65,8% auf 75,6%) und Realschulen (30,8% auf 40,6%) mit knapp 10 Prozentpunkten am stärksten. Ausgehend von einem deutlich geringeren Anteil an den Gymnasien, zeigt sich aber auch dort ein starker Anstieg (19,1% auf 24,9%)."
- Wiederholungen:
Am seltensten wiederholen Schülerinnen und Schüler an Mittelschulen eine Klasse als Folge einer Nichtversetzung (1,5%).
Differenziert nach Jahrgangsstufen kommen Pflichtwiederholungen an der Realschule am häufigsten in den Jahrgangsstufen 7 und 8, am Gymnasium in den Jahrgangsstufen 8 bis 10 und in der Mittelschule in der Jahrgangsstufe 8 vor.Freiwillige Wiederholungen werden am häufigsten an der Mittelschule wahrgenommen (4,3%).
In allen Schularten kommen sie vor allem in den Abschlussklassen vor.
Besonders auffallend ist hier die 9. Jahrgangsstufe der Mittelschulen, dort wiederholen 381 Schülerinnen und Schüler freiwillig (13,5% dieser Jahrgangsstufe). An den Gymnasien gibt es in den Jahrgangsstufen 11 und 12 insgesamt 315 freiwillige Wiederholungen (4,2% dieser Jahrgangsstufen). An den Realschulen liegt der Anteil der freiwilligen Wiederholungen in der 10. Jahrgangsstufe bei 4,1%.
- Abschlüsse:
Dies ist bemerkenswert, da insbesondere ab 2015 die Zahl der Neuzugewanderten in Übergangsklassen an Mittelschulen deutlich zugenommen hat. Ein Anstieg der Zahl der Schülerinnen und Schüler, die in der kurzen Zeit bis zum Abschluss nicht die notwendigen Kompetenzen erwerben können, wäre nachvollziehbar gewesen.
- Gebundener Ganztag (der offene wurde von H. weggelassen)
nach Schularten und Trägern in München, Schuljahr 2017/18 (in %)
Grundschulen staatlich 11,6
Mittelschulen staatlich 21,5
Förderzentren staatlich* 20,6
Realschulen staatlich 2,4
Realschulen kommunal 45,1
Schulen besonderer Art kommunal 69
Gymnasien staatlich 1,6
Gymnasien kommunal 3,1
Insgesamt kann festgehalten werden, dass sich Schüler mit Migrationshintergrund und/oder aus sozial benachteiligten Familien schwerer tun als ihre Altersgenossen ohne diese Merkmale. Die Benachteiligung zieht sich von der Grundschule bis zur Universität durch.
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