Sonntag, 21. Juni 2020

Tag 101 und weitere Lockerung 6

Früh am Morgen zum Bäcker und die bestellten Brezen, Semmeln und Croissants abgeholt. Bei Vorbestellung muss nicht gewartet werden. (Auch vor der Seuche war die Schlange vor dem Laden sehr lang.) Man wird gesehen und bekommt seine Sachen zur Türe heraus gereicht. Oder, falls nicht erspäht, ruft eine Verkäuferin in die Schlange: "Wer hat bestellt?"
Schwatz über den Zaun mit Nachbarin M., Schwatz mit dem Paketzusteller, dessen Frau diese Woche den schriftlichen Teil ihrer Ausbildung hinter sich brachte.

Nach dem nachmittäglichen Gewitter und Hagel (aber kleine Körner) ein geschwächtes Bienchen getrocknet und gewärmt. Es flog dann wieder davon.
Dann am Abend noch ein Tierchen gefunden, das nach erfolgter Wiederbelebung zielstrebig sich auf den Weg machte.














H.s haben im Garten einen Minitümpel (eine eingegrabene Mörtelwanne). Diese wird jedes Jahr von einem oder mehreren Fröschen besucht. Man merkt es, wenn "platsch" macht beim Vorbeigehen.
Der dieszeitige Bewohner ließ sich sogar ablichten: In der Mitte rechts vom Holz kann man ihn erahnen. Es war schon ziemlich dunkel und ein Blitz sollte ihn nicht erschrecken.



Gehört: Diagonal macht Schluss!
H. hatte beim Lesen des Titel einen Schreck bekommen, dass seine Lieblingssendung Schluss macht. Gottseidank war es der Arbeits-/Sendungstitel. Aus der Sendung:
  •  Der Weltuntergang - über 150 mal angekündigt und immer wieder verschoben. Vom Maya-Kalender, wo sich die Anhänger einfach verrechnet haben, bis zum serbischen Schicksalsberg. Milan auf dem Berg ist hörenswert. Er hat Beziehungen zu Außerirdischen.
  • Das Museum der zerbrochenen Beziehungen in Zagreb und Los Angeles. Ausgestellte Dinge aus beendeten Beziehungen, teilweise sehr traurig stimmende Geschichten
  • Erich Klein: Bücher ohne Ende (interessant)
  • Dazwischen: Symphonien, die einfach ausklingen (interessant)

Zu Lesen angefangen:  Oskar Maria Graf: Gelächter von außen (in der 1966er Ausgabe).

Grafs Leben als Schriftsteller verlief tragisch. Der Revolution verbunden, sich aber an den Kämpfen 1919 nicht beteiligend, machte er sich lebenslang Gewissensbisse.
Er verdiente gut an seinen Bauern- und erotischen Geschichten, wollte aber nicht darauf festgenagelt werden, auf keinen Fall mit  dem Reaktionär Thoma in einem Atemzug genannt werden. Graf bezeichnete sich selbst als Provinzschriftsteller und mitunter als Bauerndichter.
Er wäre auch gerne wieder nach München zurück gekehrt, wurde aber bei seinem Besuch nicht entsprechend empfangen und wertgeschätzt. Kurz nach der Veröffentlichung des obigen Werks starb er in New York.






Oskar Maria Graf 1927 portraitiert von seinem Freund Hans Georg Schrimpf.

2019 war im Schlossmuseum Murnau eine Ausstellung von Werken Hans Georg Schrimpfs.





Bild: Wikipedia



Gegessen: Wollwürste mit Kartoffelpüree und brauner Soße, dazu grüner Salat und Prosecco

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn Sie auf dem Blog kommentieren, werden die eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu finden Sie in der Datenschutzerklärung.