Dienstag, 16. Juni 2020

Tag 96 und weitere Lockerung 1

Die Nachbarskinder sind erstmals wieder in der Schule. H. ist gespannt, was sie erzählen.
Aber momentan ist die Kommunikation in der Straße unterbrochen: Regenwetter.
Früh aufgestanden wg. Arztbesuch. Dabei festgestellt, dass der Verkehr längst wieder Vor-Seuche-Niveau erreicht hat, gefühlt zumindest. Die ÖPNV-Busse hier im Viertel sind jedoch schwach besetzt.

Betriebssystem-Abenteuer. Das Multifunktionsgerät wollte nicht mehr drucken. Alles probiert, dann dem Techniker des Vertrauens eine SMS geschickt. Prompter Rückruf: Ja, es läge an einem Update des Betriebssystems mit den Endziffern 0906. Rat: Zurücksetzen auf einen früheren Wiederherstellungspunkt und die Updates stoppen. Oder besagtes Update deinstallieren. Gehört, getan. Und siehe da, das gute alte brüderliche Gerät funktionierte wieder multi.

Der Kater übersteht die Regentage wie oben. Am liebsten, wenn auf dem Nachbarstuhl H. sitzt und Sudokus löst oder liest. Wie zum Beispiel einen frühen Roman von Siegfried Lenz. Anstoß war ein Artikel in der SZ vom 13./14. Juni: Cord Aschenbrenner "Der große Fluß nimmt alles fort".
Nach Walter Kolbenhoffs Roman "Schellingstraße 48", der eine positive Grundstimmung verbreitete, fand H. das Buch von Lenz bedrückend. Ein alter Taucher setzt sich mit dem Altwerden im Beruf auseinander und mit all den Schwierigkeiten des Alltags.
Das Tolle ist, dass H. nur zu einer der Bibliotheken im Haus gehen musste, das Buch griff (4. Auflage Februar 1968) und zu lesen begann. (Bitte die Covergrafik des großen Celestino Piatti, der bis weit in die 90er Jahre für dtv entwarf, beachten.)
H.s haben im Laufe ihres Lebens kaum Bücher weggeworfen, außer wirklich sauschlechte. So ist eine Sammlung von Tausenden Büchern, die gute Hälfte englisch, die andere deutsch, entstanden. In vielen Büchern liegen auch Rezensionen aus Zeitungen bei.
Vielleicht freut sich mal jemand über die Sammlung. Oder sie landet im Altpapiercontainer.
Erwähnenswert wäre auch die Lesebuchsammlung der in Bayern zugelassenen Lesebücher des Gymnasiums und der Hauptschule sowie der in Bayern nicht erwünschten Lesebücher, samt Lehrerhandbüchern. Das älteste stammt von 1956 und heußt "Mein erstes Buch".
Darüber gibt es  demnächst einen eigenen Beitrag.



Gegessen: Den Rest Bohnen vom Vortag, mit Karotten, Salsicce-Brät und Hirse. Dazu einen Barbera d`Alba.

Gehört: Ludwig van Beethoven "Diabelli-Variationen" (Svjatoslav Richter, Klavier)
Uns später das Geburtstagskonzert der Orchesterakademie des Bayerischen Rundfunks. Eine bemerkenswerte Einrichtung in Milbertshofen (18 Appartements, eigene Physiotherapeutin, Übungsräume, Geld usw., alles zur Förderung des Orchesternachwuchses).

Gelesen: Siegfried Lenz - Der Mann im Strom

Ja, Sophie.
Wir konnten nur zuschauen. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn Sie auf dem Blog kommentieren, werden die eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu finden Sie in der Datenschutzerklärung.