Gut gelaunt aufgestanden, zum Bäcker gefahren (300 m), Kaffee gekocht
und das einfältige Donnerstags-Sudoku vor der Haustüre gelöst.
Dann den Weg vom Tor zur Haustüre gekehrt.
Aus dem Baumarkt noch ein wenig Baustahl geholt zur sicheren Befestigung der Pflanzenschutzfolie.
Mit Nachbarin M. den zweiten Abstandskaffee getrunken.
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Am
Nachmittag erschien der Berserkernachbar wieder und schrie: "Nehmen Sie
sofort die Folie weg!" obwohl sie keinen Zentimeter auf seinen Grund
ragte. Er packte H. am Arm, der sich sehr zusammen nahm, um nicht
tätlich zu werden, und riss die Folie aus ihren Verankerungen und
schmiss sie auf die Straße. Immerhin 20 Meter lang.
Den Handwerkern, die das Nachbarhaus strichen, blieb der Mund offen stehen.
Empörte Nachbarn liefen zusammen, zu spät und keine Handhabe.
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Als H. später vor die Türe trat, blieb ihm der Mund offen: Nachbarn hatten die Folie wieder hin gepinnt.
Um ihn zu ärgern, weil er, wenn er morgen wieder kommen wird, sie erneut wegreißt.
Und, so sagten sie, morgen würden sie sie wieder anbringen.
H. meinte, dieser Mensch würde die Folie völlig kaputt machen oder wegwerfen. Was dann Sachbeschädigung und Diebstahl wäre.
Es ist einfach ätzend.
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Zu Natascha Wodins Buch: Sie kam aus Mariupol. Ein Nachschlag.
Wodin
versucht in dem Buch, ihren bzw. den Wurzeln ihrer Mutter nachzuspüren.
Als Angehörige einer adligen? wohlsituierten ukrainischen Familie
erlebt sie Stalins UdSSR und flieht, als die deutsche Wehrmacht Mariupol
besetzt hatte, mit ihrem älteren Mann nach Deutschland und landet in
verschiedenen Zwangsarbeiterlagern. Auch hier schildert Wodin immer
wieder die möglichen Gedanken, Gefühle und Erlebnisse aus dieser Zeit.
Mit
Glück werden Mutter und Vater nicht repatriiert - man weiß, was das
bedeutet hätte - sondern sie kommen in ein Lager für Displaced Persons.
Dort kommt Natascha Wodin zur Welt, später die jüngere Schwester. Als
Wodin etwa 10 Jahre alt ist, geht die Mutter ins Wasser. Das Leben mit
dem Vater ist schwierig; dazu gibt es ein anderes Buch.
Interessant
ist der Anfang. Schritt für Schritt, mit Hilfe von Zufällen und dem
Internet rekonstruiert sie die Spuren ihrer Mutter.
Wodin will
kein Buch über die Lebensverhältnisse, die Unterdrückung von
Zwangsarbeitern schreiben. Das überlässt sie Fachleuten. Ihr geht es um
die Mutter, um ein Bild von ihrem Leben zu bekommen. Sie hatte nie mit
ihrer Tochter darüber gesprochen.
Entschuldigung: H. fand seinen Kommentar nicht mehr; er ist aber nach wie vor da. Warum er ihn zwei Tage lang nicht finden konnte, ist unklar.
Er entschuldigt sich aufrichtig bei der geschätzten Bloggerin für seine deswegen veröffentlichten Worte, die Voreiligkeit und hat seinen betreffenden Blogeintrag gelöscht.
Gegessen:
Nachbarin N. hatte Nachbarin M. und H.s eingeladen, um emotionale
Unterstützung wegen des Berserkers zu gewähren. Es wurde ein wunderbarer
Abend mit Prosecco, Speck, Käse, Leberwurst und Brot.
"Hm... ich wundere mich: Ihr kurzer Kommentar zu Frau Wodin ist im Mittwochsjournal der geschätzten Bloggerin nach wie vor zu lesen. Hatten Sie auch zum Buchbeitrag selbst kommentiert? (Es gab ja zwei Beiträge zu dem Buch, Rezension einerseits, kurze Erwähnung im Mittwochsjournal andererseits - haben Sie sich bei der Suche nach Ihrem Kommentar möglicherweise vertan?)"
AntwortenLöschenJa, H. hat sich vertan. Komisch ist aber, dass der Kommentar zwei Tage von ihm nicht auffindbar war.
LöschenAber sein Blogpost zickte in der Vergangenheit öfter mal.
Jedenfalls wird er in Zukunft weniger voreilig sein.