Tag 199 und strengere Maßnahmen 3

Wieder ein sehr kalter Morgen. Der Hibiscus auf der Terrasse ließ die Blätter hängen. Er bekam für die nächste Nacht einen Schutz versprochen.

Früh aufgestanden, dann zwischen 10 und 11 Uhr wieder hingelegt. Es ist wunderbar ohne Verpflichtungen. Der Herr Kater kriegte sich nicht mehr ein vor Schnurren. Später dann zog er in den Wintergarten um, solange hier noch Platz ist. In einem Monat sind alle Draußenpflanzen drinnen.

In einer Zeitung eine Anzeige gefunden von einem sog. Wespennotdienst.

"Wespen sind nützlich und schützenswert usw." Und dann gibt es eine Zeichnung einer aggressiv dreinblickenden Wespe mit ausgefahrenem Stachel. Aggressiv ist der Mensch, nicht die Wespe. Das erinnerte H. wieder an die Vorführung des alten Films der "Biene Maja", in der ein faschistisches Menschenbild transportiert wird, im Lenbachhaus, ohne Diskussion. H. schrieb darüber. Und, das schrieb er noch nicht, er bekam damals keine Antwort auf seine Mail, in der er auf die Problematik hingewiesen hatte.

Für die Leser:innen mag es langweilig klingen: Zum Kaffee gab es wieder Zwetschgendatschi mit Sahne, schmeckte wundervoll.

Gehört: Sardische Musik mit sehr interessanten Hinweisen.

Gegessen: Suppe mit Lauch, Kartoffeln, Zwiebeln, Sahne und Roquefort auf Brotkrümeln. War ganz schmackhaft, passte zu dem Außentemperaturen. Nach Elisabeth Räther aus dem ZEIT-Magazin.

Gelesen: Weiterhin Stücke von Harold Pinter und gewundert, dass sie damals "Skandalstücke" waren. H. hat damals Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts angefangen, Stücke von Beckett, Handke und Pinter zu sehen, u.a. im damaligen "Off-Off-Theater" in der Von-der-Tannstraße/Ludwigstraße. Ja, genau dort, wo sich heute kaum jemand die Mieten leisten kann. Nach München kamen er und seine Schulfreund:innen mit den jungen Lehrkräften an ihrer Schule. Ja, Frau H. war auch dabei und Freund B.

Einen dieser Lehrkräfte trafen H.s vor mehr als einem Jahr anlässlich der 50jährigen Abiturfeier. Damals war er jung, schwungvoll und streng. Heute wirkt er trotz seines Alters jugendlich und immer noch schwungvoll. H.s werden ihn besuchen, er wohnt immer noch am Pilsensee.