Verzicht: Enthaltung, Entwöhnung, Abstinenz, Enthaltsamkeit, Überwindung, Opfer
Das alles wäre nötig, um die Seuche einzudämmen bzw. sie nicht weiter rasend um sie greifen zu lassen. Verzicht auf Konsum bestimmter Verhaltensweisen: Das Reisen, opulente Familienfeste, große Gottesdienste, Versammlungen oder Zusammenrottungen im Freien, Besuch überfüllter Kneipen und Bars.
Disziplin: Selbstbeherrschung, Willen, Anstand, Selbsterziehung, Selbstüberwindung, Zügelung, Charakterstärke.
Beim Maskentragen, beim Abstand, beim Schlange stehen, mehr Geduld und Zeit.
Diese Eigenschaften sind den meisten Menschen unserer Gesellschaft abhanden gekommen. Und so gibt es schmerzhafte Regularien für eben diese Menschen, die dann sehr unzufrieden sind und sich über die Einschränkungen hinweg setzen.
Eigentlich wäre es ja gar nicht so schwer, der rasanten Ausbreitung der Seuche Einhalt zu gebieten.
Gelesen: Der Roman spielt in Siebenbürgen, in Zeiden, im Jahr 1941. "Es ist Winter in Siebenbürgen. Lange schon hat die
Kälte, aus dem Westen kommend, das Sachsenland erreicht. Leontine
Philippi, graue Strähnen im Haar, schreibt hellsichtig an der
Stadtchronik von Zeiden. Das Manuskript aber hält sie unter Verschluss.
Ihr Ziehkind Maria, eine junge Rumänin, kauft und verkauft Gegenstände,
die ihre Besitzer gegen Fluchtgeld tauschen, und scheint nichts zu
begreifen. Mit Franz Herfurth, ihrem Vertrauten aus Kindertagen, spricht
Leontine seit Monaten kein Wort. Er ist jetzt Schularzt in Zeiden,
untersucht SS- Rekruten, die vom Reich gefordert werden, und hat Gründe,
den >Idioten< des Ortes mit Argwohn zu verfolgen. Leontine jedoch
lässt sich den Mund nicht verbieten, auch wenn sie bis zum Schluss,
noch in höchster Gefahr, über mancherlei schweigt.
Über Jahrhunderte
hatten sich die Rumäniendeutschen eine eigene Welt geschaffen, ihre
Sprache und Kultur quasi eingemauert in einem Landstrich, der mal zu
Österreich- Ungarn, mal zu Rumänien gehörte. Als Hitler sie »heim ins
Reich« holte und es eine existentielle Entscheidung zu treffen galt,
brach auch in Siebenbürgen die alte Sehnsucht nach Heimat und
Zugehörigkeit wieder auf. Ursula Ackrill erzählt davon, wie Menschen aus
Opportunismus und Feigheit schuldig werden. In einer genauen Sprache,
die seltsam altmodisch und zugleich nagelneu klingt, begleitet die
Autorin uns unerschrocken auf fremdes Terrain." Soweit der Verlagstext zum Buch. Sehr lesenswert.
Gehört: Beaux Arts Trio: Joseph Haydn: Klaviertrio F-Dur, Hob. XV/39
Franz Schubert: Klavierquintett A-Dur, D 667 - "Forellenquintett"
Gegessen: Mangoldauflauf mit Kartoffeln (La Ratte) und Parmesansoße, dazu eine Handvoll Radieschen. Schmeckte sehr gut.
Ja - eigentlich wäre es nicht so schwer. Nur sind die am Anfang des Posts genannten Verhaltensweisen nicht populär ... Habe heute erstmals in der Hauptstadt in Neukölln auf einem U-Bahnhof drei Polizisten gesehen, die aufmerksam auf die Aussteigenden schauten, ob auch alle Maske tragen. Man fragt sich, warum es bei bestimmten Demos möglich ist, Menschen "einzukesseln" - was immer man davon hält - und deren Personalien festzustellen, aber bei Parties im Park dann "Heimschicken" das Mittel der Wahl ist.
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