Sonntag, 22. November 2020

Tag 255 und Lockdown light 21 und Alt-Moosach

Scheps ist ein alter Begriff für Leichtbier. Es wurde zur Erntezeit gebraut und in offenen Kannen von uns Kindern auf das Feld gebracht, zur Brotzeit, die auch auf dem Feld eingenommen wurde. Auch Kinder durften das trinken - heute wäre das streng verpönt. Aber vielleicht hat H.s Affinität zu Bier dort ihren Ursprung.

Scheps bedeutet aber auch "schief", "verzogen", "nicht gerade". Soweit zur gestrigen Frage (danke, Frau Mohnblume).

Heute fuhr H. wieder zum Café, um Abendessen einzukaufen. Frau H. hatte einen Grund, ihn über Moosach zu schicken, und da blieb er hängen.

 

 

Hier zunächst das Moosacher Schlösschen der Pelkoven. Die waren das ansässige Adelsgeschlecht.

 

 

Gegenüber die Moosacher St. Martins-Kirche, 815 zum ersten Mal erwähnt. Der jetzige Bau stammt aus dem 13. Jahrhundert, was man trotz Rokokoisierung immer noch gut an den Grundmauern und Fenstern erkennen kann.




Auf dem Friedhof werden seit 2016 wieder Bestattungen durchgeführt.

 

Das Grab zweier Ukrainer, das von "Soldatenkameraden und Reservisten" gepflegt wird.




Hier der alte "Spiegelwirt" - er hatte eine Kegelbahn. Das Anwesen wurde an die Edith-Haberland-Stiftung verkauft, die in München viel Schönes anrichtet und die auch dieses Gasthaus renovieren und wiederbeleben wird.


Hier der "Spiegel" in einer anderen Ansicht.




Eines der Moosacher Söldenhäuschen (Tagelöhner), schön hergerichtet und unter Denkmalschutz.


Beim Café endlich angelangt, war eine sehr lange Schlange vor H., etwa 15 Menschen. Das bedeutete eine halbe Stunde Wartezeit, aber erstens schien die Sonne, zum anderen freute sich H., dass bergeweise Kuchen und Anderes eingekauft wurde.

Um die Wartezeit auf das Abendessen zu überbrücken, holte er sich einen Milchkaffee.

Drei Sachen aus der Karte brachte er heim - die legendäre Mullygatownysoup macht er an Silvester selbst. Während des Wartens fiel sein Blick auf ein Zweiglein, an dem viele Schnuller hingen. Voodoo für Kinderwunsch oder Anzeige eines Neugeborenen?



Nichts gehört und nichts gelesen, außer SZ, taz und ZEIT. In der taz: Was wächst auf Beton? "Die Einwanderung jüdischer Kontingentflüchtlinge galt als Erfolgsgeschichte. Heute ist die Minderheit in Vergessenheit geraten. Eine Familiengeschichte." (Die taz hat keine Bezahlschranken)

Gegessen: Zwei Gerichte von der Tafel.


1 Kommentar:

  1. Anne Rüsing23/11/20 18:29

    Sitten und Gebräuche fremder Völker: In der Schweiz hängen die Kinder ihren Nuggi (Schnuller) in den Baum, wenn sie ihn endgültig abgeben wollen/könne/sollen/dürfen ... also eine Art Zahnfee-Voodoo. Den Brauch gibt es aber erst seit rund 15 Jahren, soviel ich weiss.
    Ethnologische Grüsse a

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