Montag, 28. Dezember 2020

Tag 291 und neuer Lockdown und Rauhnacht 4 und große Freude

Spät aufgestanden. Zeitung geholt. Kater geknuddelt, aber nur verbal. Er hat es dick, auf den Arm genommen zu werden. Wenn aber mit ihm gesprochen wird, antwortet er in allen Höhen und Tiefen und Lautstärken. Er liegt sehr gerne auf den Kochbüchern, der Herr Kater, während H. an den Sudokus sich übt.

 

Nachmittags ins Obstgärtchen gefahren, um die dortigen Vögel mit Nahrungsnachschub zu versorgen. Auf der Bank sitzend wartet H. auf Schnee, der eine Stunde später als Regen kam, dann als Schnee, der  wiederum in Regen überging.

Die Freude war groß: Im Briefkasten war ein Weihnachtsbrief einer ehemaligen Kollegin, Montessorilehrerin, an die er sehr oft denken musste in den letzten zwei Jahren. Und jetzt: Ein Lebenszeichen! Mit ihr an der Schule verbindet er immer noch seine beste Zeit dort.

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Aus dem Censur-Buch 1871/72:
Ganz hinten, auf einer leeren, nicht dafür vorgesehenen Seite schrieb Lehrer Georg Ruppert die Schülerzahlen zusammen. Hier die "Zusammenstellung":

Knapp mehr als  die Hälfte der Schüler besucht die "Feiertagsschule". Das war nach dem Besuch der drei Klassen "Volksschule" (so hieß sie damals noch nicht), also der Schule, ungewöhnlich. Dass sie am Feiertag stattfand, kam den Betrieben sehr entgegen. Sie hatten die jungen Arbeitskräfte an 6 Tagen zur Verfügung. Die drei Klassen dauerten 6 Jahre, das war ab der 1802 vorgeschriebenen, nicht durchgesetzten, Schulpflicht üblich. Die Schulpflicht wurde auch überwacht (Siehe Censur-Buch, diverse Blogeinträge, wo bei den Schüler:innen die Fehltage verzeichnet wurden). Eine Durchsetzung der Schulpflicht war allerdings bis zum Beginn des 20. Jhdts. kaum möglich - es fehlte an Institutionen oder Ressourcen. 1919 wurde die Schulpflicht in der Weimarer Verfassung erstmals für ganz Deutschland festgeschrieben.

Hier in Moosach kam der Lehrer Ruppert allerdings auf die 6 Jahre: Vorbereitungsklasse, zwei Abteilungen 1. Klasse, zwei Abteilungen 2. Klasse. 3. Klasse und Feiertagsschule.

Gegessen: Schon wieder eine Carbonara mit Salat und dem besonderen Prosecco aus dem Café.

Gehört: "Das Schloss" Nr. 2. Ein Meisterwerk, im Original und in der Hörspielbearbeitung.


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