H. fuhr am mittleren Vormittag, bei starker Kühle und stetem Ostgegenwind ab der Donnersbergerbrücke zum Viktualienmarkt. Das Rad wurde ins Auto gepackt, weil ihm das Wetter heute zu unwirtlich war, er aber unbedingt zum Metzger Eisenreich wollte.
Die Schlange zog sich zeitlich ziemlich in die Länge, aber Zeit ist ja reichlich zur Verfügung. Dort spontan Kutteln gekauft und am Nachmittag dem Ex-Wirt seines italienischen Lieblingslokals vorbei gebracht. Der freute sich sehr und stand um halb sechs Uhr mit einem Topf Trippa alla Siciliana vor der Tür. Da beim Dallmayr die Schlange endlos war, ging H. ins Eataly, um Creme Gianduja zu kaufen. Drinnen waren wahre Menschenmassen, von denen H. sich panisch eingeschlossen fühlte, so dass er den Ort fluchtartig verließ. Wenn er sich infiziert hat, dann hier.
An der Ecke des Dallmayr steht immer ein alter Herr, der nicht bettelt, aber gerne Geld entgegen nimmt. H. gibt ihm immer was; heute fror er entsetzlich. Er sieht sehr schlecht, passte aber schon auf H.s Rad auf, als dieser den Schlüssel für das Schloss vergessen hatte. Er spricht gepflegtes Hochdeutsch. Die Warteschlange guckte blöd drein, als H. sich durch drängte und dem Herrn ein Scheinchen gab. Aber es kam dann auch gleich ein anderer Mann, der ihm auch etwas zusteckte. Was da wohl für ein Schicksal dahinter stecken mag?
Gehört: Heute nichts.
Geputzt.
Gelesen: The Lost Pianos.
Ach, die Zeitung. Ich lese sie nur noch digital, weil ich tatsächlich nur ein Drittel der bezahlten Ausgaben bekommen habe. Sei es, weil sie nicht geliefert wurden, sei es, weil die Nachbarschaft sie vor mir in die Finger bekommen hat. Ich habe da nicht nachgeforscht.
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