Tag 384

Der übliche Tagesbeginn:

Aufstehen, Herrn Kater bedienen, Breze und Croissant vom Bäcker holen, Zeitungen rein, einheizen. Bis H. fertig ist, sind die Bauarbeiter auch mit ihren Vorbereitungen fertig und dann fängt der Baulärm an.
In dem verdeckten Haus rechts hinten wohnen H.s. Der hintere Baumschutzzaun ist 9 Meter von der Terrasse entfernt.
Die Arbeiter machen allerdings eine sehr lange Mittagspause, bestimmt zwei Stunden. Dafür hören sie am Abend vor sechs Uhr nicht auf. Sie sind freundlich.
Ansonsten gab es wieder eine Auseinandersetzung mit dem Berserkernachbarn, die H.s in Ruhe nahmen, sie die Polizei riefen (damit er aktenkundig wird) und Zuspruch der Nachbarschaft huldvoll freundlich und freudig entgegen nahmen.

 

Gehört: Das ganze Blind Faith Konzert aus dem Hyde Park 1969: Eric Clapton, Jack Bruce, Ginger Baker und der unglaublich gute Stevie Winwood, damals gerade knapp 20 Jahre alt. Das eigentliche Konzert beginnt bei Minute 8:15. Alles andere kann man sich sparen ... außer, man kennt die Musiker nicht. Es gibt knappe Einführungen zu ihnen. Auch das verpönte Lied "Under My Thumb" wird gespielt, es ist fast besser als das Original der Stones, weil jeder Musiker seinen Part bekommt. Die Gruppe lebte, abgesehen von den damals versiertesten Musikern, vom Orgelspiel und der Stimme Winwoods. Ja, es wird wenigen gefallen, aber das macht nichts. Das Konzert hat viel mit H.s Sozialisationsgeschichte zu tun.

Gegessen: Omelette mit Schinken und Bärlauch (aus dem eigenen Garten) und sehr buntem Salat.

Gelesen: Wieder ein paar Essays aus Adriano Sofris "Nahaufnahmen" (nochmal danke, B.R. aus Berlin!). Unter anderem zu Sciascia, Pasolini, Gramsci und Natalia Ginzburg.

Ansonsten war es ein ruhiger Tag. Am Abend, als es schon dämmerte, leuchtete die Wiese ganz hell. Die Puschkinien.