Tag 391 und Josua 1, 7-8

So sah es heute morgen aus: Kalt, angeschneit. Eine Amsel zerrte vergeblich an festgewachsenem Gras für den Nestbau und versuchte es sogar mit Flugeinsatz. Auch ein Rotkehlchen flog mit Nistmaterial im Schnabel vorbei. Hier bei H.s liegt wenigstens so etwas rum, während in den geschleckten Gärten der neu zugezogenen jungen Leute sich kein Fitzelchen findet. Unterdessen bauten die Stadtwerke an der Baustelle einen der letzten Strommasten der Gegend ab, das geht ratzfatz: Leitungen kappen, dann wird der Mast hydraulisch rausgezogen.

Die Spundwände, die heute gesetzt werden, sind doppelt so breit wie die bisherigen, gehen aber genauso schnell und "leicht" in den Grund.

Um sieben Uhr morgens, zur besten Schlafenszeit, rumorte die Baustelle kräftig. Nachdem H.s mühsam aufgestanden waren, kehrte Ruhe ein.

Nebenwirkungen der Impfung sind bis jetzt überhaupt nicht zu verzeichnen. Es fühlt sich an, als hätte man nur reine Salzlösung gespritzt. Gut so. Auch direkt nach der Impfung, man musste 20 Minuten in der Praxis ausharren, war alles wie vorher. Bei der letzten Grippeimpfung im November tat bald darauf der Arm weh. Aber es heißt ja, dass Menschen, die regelmäßig gegen Grippe geimpft werden, die Coronaimpfung sehr gut vertragen. Es wird weiter in sich hinein gehört.

Vögel und Eichhörnchen lassen sich vom Baulärm wenig stören und kommen den ganzen Tag zum Fressen. Wenigstens das. Wo sie wohl zum Nisten umgezogen sind nach dem Verlust ihres angestammten Gebiets? Der angekündigte starke Wind blieb aus.

Nachmittags war Freundin G. zu Kaffee und Osterspeise da.

Es gibt eine Menge neuer Bauminschriften im Wäldchen.

 

 

 

 

Bei der letzten Inschrift war H. neugierig und sah nach.

 

 

 

"7 Sei nur getrost und ganz unverzagt, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat. Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, auf dass du es recht ausrichten kannst, wohin du auch gehst. 8 Und lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen, und du wirst es recht ausrichten."

Na ja, passt nicht ganz..

Gehört: Konzertabend mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks
Joseph Haydn: "Die Jahreszeiten" (Marlis Petersen, Sopran; Andrew Staples, Tenor; Florian Boesch, Bassbariton; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Simon Rattle)
Leopold Mozart: "Litaniae Lauretanae B.M.V" (Christina Landshamer, Sopran; Anke Vondung, Mezzosopran; Steve Davislim, Tenor; Tobias Berndt, Bariton; Akademie für Alte Musik Berlin:Howard Arman)
Felix Mendelssohn Bartholdy: "Sechs Lieder im Freien zu singen", op. 59 (Rupert Huber)

Gegessen: Roulade mit Kartoffelstampf.

Gelesen: In "Arbeitsscheu und moralisch verkommen".

Am Abend kam dann der starke Wind auf. Er blies heftig.