Samstag, 17. April 2021

Tag 401 und Gedenken an die Coronatoten

Gestern war der 400. der Tage, an denen H.s zurückgezogen leben. Ohne spontanen Besuch von Freunden empfangen oder machen zu können. Da beide nicht mehr arbeiten, fielen auch die Berufskontakte weg. Schön und gut war allerdings, dass drei Freundinnen manchmal zu Besuch kamen, die genauso zurückgezogen wie H.s leben oder dass die Nachbarsfreundin bei schönem Wetter vor der Haustüre zu einem Kaffeeplausch auftauchte. Highlights waren zweimal Besuche des Freunds, der davor eine Woche in Quarantäne ging und sich schnelltestete. Er hat die ganze Zeit über viele Familien- und Freundeskontakte.
Dann kommen noch die Nachbarn dazu, mit denen immer über den Zaun Begegnungen stattfanden.

Jetzt soll aufgrund einer Initiative des Bundespräsidenten am 18. April der Coronatoten gedacht werden. H. wird das nicht tun, er denkt sowieso sehr oft an sie und an das tapfere, sich aufopfernde Personal in den Kliniken. Er findet den angeordneten Gedenktag scheinheilig. Die Politik soll das alleine tun und darüber nachdenken, was ihr großer Anteil an der zweiten und dritten Welle ist: Eitelkeit, Populismus, schielen nach zukünftigen Wahlergebnissen und notorische Blindheit vor den Aussagen der Wissenschaft.

Und über allem schwebt die Auseinandersetzung zwischen Laschet und Söder. Luschet ist eine Lasche, der immer das erreicht hat, was er werden wollte, trotz Rückschlägen. Söder ist eine Fahne im Wind, der strikt von oben nach unten durchregiert, sich aber trotzdem nicht an die Freien Wähler, die ihm immer offener widersprechen, herantraut, weil ihn das das Amt kosten könnte. Und das konnte und kann er die ganze Zeit über nicht gebrauchen.

Trotzdem wird er nicht Kanzlerkandidat werden. Das haben vor ihm schon F.J. Strauß und E. Stoiber versucht, beide sind krachend gescheitert. Über die Gründe wurde genug spekuliert damals, sicher spielten Vorurteile gegenüber Bayern eine Rolle. Zu Recht, wie H. meint.

Der Tag war kalt. H. war von Schwindel und Unpässlichkeit erfüllt. Deswegen nichts Bestimmtes passiert. Außer: Die Schulleiterfreundin hat einen neuen Gastbeitrag angekündigt.

Gehört: Lauren Zhang, Klavier
Johann Sebastian Bach, Toccata c-Moll, BWV 911
Sergej Rachmaninow, Sonate B-Moll, op. 36
Maurice Ravel, Gaspard de la nuit, La Valse, Klaviertrio a-Moll (Amatis Piano Trio)

Später dann die Musiknacht der Minderheiten auf BRKlassik: "Fremd ist der Fremde nur in der Fremde"(Sorben, Sinti und Roma, Jenische, Ladiner, Rätoromanen, das nur zu den näher liegenden Sprachinseln). Und noch später die Musik sexueller Randgruppen, der Inuit und Inka u.v.m.)

Gegessen: Spargel mit Fleischpflanzerl und Kartoffeln in Butter

Gelesen: Weiter in "Tod in Rom"

1 Kommentar:

  1. Schwindel ist scheußlich, ich hoffe, er vergeht wieder. Gute Besserung.

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