Die eine Katze ist immer noch nicht da. Sie war schon mal 14 Tage abgängig. Die andere, die junge, ist dafür sehr schnell zutraulich geworden.
Im
Heimatdorf von Josef Winkler gab es früher einen »Knochenköhler«. Dieser
sammelte bei Schlachtungen die Tierknochen ein, schichtete sie in einen
Tonkrug und ließ sie auf glühenden Kohlen köcheln, bis sich ein
schwarzer, nach Verwesung riechender Sud absetzte. Die Bauern strichen
die Flüssigkeit den Pferden um Augen, Ohren, Nüstern, um lästige
Insekten fernzuhalten.
Im Buch übernimmt der Erzähler Maximilian den
Part des Knochen- und Geschichtensammlers. Nüchtern rapportiert er die
Sterbensgeschichten seiner Verwandtschaft und der Dorfbewohner. Tod
reiht sich an Tod; gestorben wird an Krebs, durch Traktorenräder oder
durch die eigene Hand. Ist ein Schicksal zu Ende erzählt, legt der
Erzähler die Knochen der Verstorbenen in den Tonkrug. Noch nie hat Josef
Winkler die Lebensgeschichten seines Dorfes vom Ende her, als
Sterbensgeschichten, so souverän, dringlich und formvollendet erzählt: Wenn es soweit ist.
Was gibt es doch für großartige Schriftsteller, fernab aller Moden der letzten zehn bis fünfzehn Jahre. Und gerade Österreich ist hier stark vertreten. Naja, es gibt dort auch Klagenfurt und die Tage der deutschsprachigen Literatur. Dort debütierte Winkler 1979. 2008 erhielt er den renommiertesten Buchpreis, den nach Georg Büchner benannten.
Gehört: Malvina Reynolds - Another County Heard From
Gegessen: Ein kleines Stückchen gedünstetes Schweinefleisch mit viel Gemüse und wenig Bier.
Gelesen: s.o.
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