Hier ein Statement des MLLV zur aktuellen (Corona-Test-)Situation, das H. zugeschickt wurde:
Nichts dazugelernt!
MLLV-Vorsitzender Martin Schmid zur Einführung der Pooltests an den Münchner Grund- und Förderschulen
„Viel Freude in der Schule“, wünschte der Kultusminister den Kolleginnen und Kollegen
zum Start in das neue Schuljahr!
Damit es aber so richtig spaßig wird, schickt Herr Staatsminister noch ein KMS zu den
Pooltestungen an den Münchner Grund- und Förderschulen hinterher. Auch das KMS
ist richtig spaßig! Man liest auf 20 Seiten über Nukleinsäureamplifikationstechnik, lernt
wieder etwas Neues aus der xten Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, kennt jetzt
Einzel-, Abstrichtupfer, Rückstellproben, Zentrifugenröhrchen, Barcodes und
Sammelröhrchen, beschäftigt sich mit seriellen Testungen und digitalen Schnittstellen
und gelangt so zum Testregime.
Anstatt viel Spaß in der Schule zu wünschen, hätte der Staatsminister den Kolleginnen
und Kollegen vor Ort eher „Viel Glück im Labor!“, oder „Viel Spaß im Testzentrum!“,
wünschen sollen!
Nichts dazugelernt, betrifft auch die weiterhin unterirdische Kommunikation. Erreichte
das KMS doch die Schulleiterinnen und Schulleiter wieder einmal am
Freitagnachmittag! Drei Tage vor Schulbeginn.
Nichts dazugelernt, weil man so mitten hinein in die Motivation zu Beginn des
Schuljahres, gleich ein schönes Potpourri aus Anspannung, Belastungen, Ärger und
Schwierigkeiten produziert!
Nichts dazugelernt, weil in den Sommerferien viel Zeit gewesen wäre, alles mit
Weitsicht und Augenmaß vorzubereiten.
Nichts dazugelernt, weil es wieder auf die Eigenverantwortung der Schulleiter*innen
und Lehrer*innen ankommt, all diese Unzulänglichkeiten vor Ort auszugleichen!
Nichts dazugelernt, weil wieder die Situation vor Ort und die Expertise der Betroffenen
an den Schulen von den vorgesetzten Dienstbehörden ignoriert wurde!
So müssen es jetzt die Schulleitungen und die Kolleginnen und Kollegen vor Ort wieder
einmal richten. Wieder einmal! Wie oft denn noch Herr Minister?
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Gepackt und Haussitter zu Ende eingewiesen.
Er wird sich eine Woche allein fühlen.
Da wird sich nichts ändern. Lehrer und Schulleitungen sind sehr nützlich, vor allem wenn sie den Sündenbock stellen sollen. Schon zu Beginn der Pandemie, als es darum ging den digitalen Unterricht zu organisieren, hackte man auf den Lehrern herum: viele Ferien, wenige Unterrichtsstunden, Spitzenverdiener, üppigste Pensionen, faul, unsensibel... Die Presse hakt jetzt noch immer nach, so ein dankbares Thema. Natürlich: Wahljahr!!! Da geben Lehrer, die man ja aus der eigenen Schulzeit kennt ein soooo dankbares Ziel ab. Ich glaube, dass ich nicht noch erwähnen muss, dass die vollmundig versprochenen Schülergeräte bei uns nur zum kleinen Teil angekommen sind. Auch die Lehrerdienstgeräte wurden gerade erst angekündigt, selbstverständlich kann nicht jedes Lehrerlein eines haben. Die Presse bekommt ihr Futter. Natürlich kann sich doch jeder Lehrer aus privaten Mitteln gut ausstatten. "Viel Freude zum Schulbeginn" sollte man also nicht unbedingt so wortwörtlich nehmen, "Guten Morgen" ist auch eine Begrüßungsformel, die man halt so gewohnheitsmäßig und höflich sagt. Ja, die Schulfamilie. Man war sichtlich froh, dasss die Schelte woanders landete, nämlich bei den Schulen. In jeder Familie gibt es schwarze Schafe. Gefunden! Also, warum sollte man jetzt was ändern? Läuft doch. Außerdem sollte sich jede Lehrkraft fortbilden, nun also auf diesem Gebiet. Zentrifuge, Barcode, Sammelröhrchen, Abstrichtupfer, da haben wir es ja schon wieder: Fortbilden, Leute.
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