Montag, 15. November 2021

Tag 612 und Netzwerk Selbsthilfe München

Das ist H.s erster Verein. Heute, nach mehr als 40 Jahren gibt es ihn immer noch.

Von der Homepage:

Netzwerk München e.V.

Selbstverwaltete Betriebe und Projekte

Der Verein wurde 1980 im Werkhaus gegründet, nach langen Vorgesprächen im Ruffini. Sponton zeichnete übrigens damals die Diskussionen auf. Ziel des Vereins ist die Förderung selbstverwalteter Betriebe, kultureller, sozialer und politischer Projekte.

Hier hat Netzwerk viel auf den Weg gebracht, unter anderem auch dadurch, dass es Büro und Infrastruktur für andere Gruppen zur Verfügung stellte (Volkszählungsboykott, Wackersdorf, Tschernobyl, Weltwirtschaftsgipfel in München etc.). Sein Geld bekommt Netzwerk von Menschen, die monatlich eine bestimmte Summe zur Verfügung stellen, und von Mitgliedsprojekten, wobei fast alle selbstverwalteten Betriebe Münchens mittlerweile Mitglied sind. Ein Grundsatz von Netzwerk München war es über die Jahre, finanziell (und damit auch politisch) unabhängig zu sein und nicht mit Parteien oder kommunalen Stellen zusammenzuarbeiten.

Die Gelder, Kredite oder Zuschüsse, vergibt der Beirat nach Antragstellung und eingehender Diskussion. Den Verein vertreten nach außen drei Vorstände. Beide Gremien werden auf der jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung gewählt. Selbstverständlich gibt es auch Revisorinnen, die das Finanzgebaren unter die Lupe nehmen. Neue Menschen sind herzlich willkommen, zur aktiven Mitarbeit oder einfach als Geldgeber, damit Netzwerk weiterhin wertvolle Unterstützung und Förderung leisten kann."

Der Verein hat nie Gemeinnützigkeit beantragt; dazu hätte er seine politische Ausrichtung aufgeben oder zumindest einschränken müssen. Belacht (z.B. aus Berlin) ob seiner veralteten Strukturen hat er zumindest keine finanziellen Skandale verursacht wie z.B. das Berliner Netzwerk. Geldvergabe ist in München durch die Doppelstruktur von Vorstand und Beirat streng kontrolliert.

Natürlich hat sich die selbstverwaltete Szene in den 40 Jahren des Bestehens verändert; es sind aber immer noch Betriebe aus der Anfangszeit dabei und aktiv: Ruffini, Holzkollektiv, Druckwerk, Lillemors Frauenbuchladen, nur um einige zu nennen, sowie AG Spak, Rote Hilfe München, Ende Gelände, Flüchtlingsrat Bayern.

H. hat bis 1997 in allen Gremien des Vereins gearbeitet; man nennt ihn "Ehrenpräsident". Ob das eine Ehre ist, sei dahin gestellt.

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