Donnerstag, 2. Dezember 2021

Tag 620 und ein Buch mit Fragezeichen

Dieses Buch der geschätzten Juli Zeh hat H. ziemlich ratlos zurück gelassen.

Nach den ersten fünf Kapiteln hätte man den Inhalt in großen Teilen voraussagen können.
Trennung vom Ökodiktatorfreund, Umzug auf das brandenburgische Land, ein sich Wiederfinden in einem Dorf inmitten von Nazis.

Dann verliert die Protagonisten in der Corona-Epidemie auch noch ihren Job, ihr wird gekündigt. Die Dorfleute werden überaus menschlich mit sympathischen Zügen gezeichnet, auch der Dorfnazi, der unheilbar erkrankt ist, so dass man gleich Mitleid mit ihm bekommt.

Es trifft sich gut, dass der Vater der Hauptperson Gehirnchirurg ist und er und seine Tochter schlagartig eine bessere Beziehung als die bisherige aufbauen.

Die Tochter des Dorfnazis, die die Mutter pandemiebedingt aufs Land geschickt hat, geht mit der Hauptperson eine enge Beziehung ein, fast ein Mutter-Tochter-Verhältnis. Der bislang nicht vorhandene Kinderwunsch wird angesprochen.

Dann stirbt der Nazi, die Mutter holt die Tochter wieder zu sich, die Protagonistin bleibt zurück und wird sich für die nächste Zeit auf dem Dorf  einrichten, allen vorherigen Zweifeln zum Trotz.

Es gibt viele Allgemeinplätze und vorhersagbare Situationen in dem Buch, es liest sich packend, man ist angerührt.

Aber kann es das sein? Ist damit das Leben auf einem Dorf in Brandenburg so  erfasst, dass man als Leser etwas mitnimmt, außer dem, was man schon immer wusste?

Der Roman ist derart gut durchgeplant, teilweise rührselig und ohne Ecken und Kanten. Alles geht gut auf, man war gut unterhalten.

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