Dienstag, 15. Februar 2022

Tag 696 und ein Büchlein

Es dürfte bekannt sein, dass H. sich gegen Rassismus und Antisemitismus und für "Klare Worte! ... aber respektvoll" positioniert. Aus diesem Grund bestellte er sich ein schmales Bändchen, das der Schriftsteller und SZ-Redakteur Ronen Steinke vor zwei Jahren herausgegeben hatte, was jetzt aber aktualisiert und neu aufgelegt wurde:

Es ist ein Büchlein, das man locker in zwei Stunden ausgelesen hat - mit den zwangsläufigen Denkpausen vielleicht in drei - und das auch einem aufgeschlossenen Leser einen Spiegel vorhält.

Hier das Inhaltsverzeichnis:

  • Einleitung: Jude, Jude, Jude!
  • Schmusen wie meschugge. Gutes Jiddisch
  • Mauschelei in der Mischpoke. Ungutes Jiddisch
  • Judenmädchen. Der miese Sound bestimmter Wortkobinationen
  • Sabbat, ausgesprochen wie "Er sabbert". Eindeutschungen
  • "Halbjuden" und Mitbürger. Identitäten
  • Semitisch, Mosaisch, Israelitisch. Synonyme zum Davonlaufen
  • N wie Nathan. Buchstabieren

Das Bändchen liest sich sehr gut, jedes Wort sitzt an der richtigen Stelle - aber was sagt H.? Schließlich ist Ronen Steinke Vollprofi.

Es kostet nur 8.-€.

2 Kommentare:

  1. Lieber H.
    gestern in der zweitgrössten Tageszeitung der Schweiz: Wahlbericht aus Zürich (https://www.tagesanzeiger.ch/mehr-frauen-mehr-migrationshintergrund-und-eine-juedische-ueberraschung-249606268441): "Zürcher Politik wird vielfältiger
    Mehr Frauen, mehr Migrationshintergrund und eine jüdische Überraschung"
    Herr Steinke, übernehmen Sie.
    Herzlich
    ar

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  2. Ich habe mir das Buch beschafft, aber noch nicht ganz durchgelesen. Finde aber schon jetzt sehr interessant, die Herleitungen einzelner Ausdrücke erläutert zu bekommen.

    Die Empfindlichkeiten jüdischer Bürger für bestimmte dieser Ausdrücke zu beurteilen erlaube ich mir nicht. Das sehe ich ähnlich wie bei anderen von negativer Konnotation Betroffenen (sh.N-Wort oder Z-Sauce) auch: sie entscheiden, was sie diskriminierend finden und ich halte mich daran, indem ich meinen Sprachgebrauch daraufhin überprüfe.
    Und tatsächlich kenne ich viele dieser Ausdrücke und habe manche wie selbstverständlich gebraucht. Im Fall der "Mischpoke" z.B. gefiel mir das Wort, weil es für mein Gefühl so liebevoll und zutreffend klingt. Mit "meine Mischpoke" stellte ich meine gesamte, unterschiedlich geartete Familie vor. Mag sein, dass unbewusst die Idee der "Mischung" eine Rolle spielte.

    Ich mag es eigentlich sehr, auf eingedeutschte oder übernommene Begriffe zu stoßen, die mir das Gefühl von lebendiger, erweiternder Sprache vermitteln oder Weltoffenheit zeigen wie auch die von manchen Menschen verpönten Anglizismen.

    Wenn man gern korrekt sein möchte, muss man schon sehr achtgeben, einfach ist es jedenfalls nicht.



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