H.s Schule war von 2005 bis zur Auflösung von "Starke Schule" Mitglied in diesem Kreis, 2013 als Bundessieger.
Die Hertie-Stiftung als Träger von "Starke Schule" hat die Kriterien einer "guten Schule" bereits vor einigen Jahren veröffentlicht. Grundlage war eine Untersuchung der Siegerschulen in den Jahren 1999 bis 2011. Die perfekte Schule gibt es nicht. Aber einen Idealtyp, der Orientierung bietet. Die folgenden Punkte sind das Ergebnis der Evaluation der Erfolgsfaktoren des Wettbewerbs „Starke Schule“. Bilder: Pexels.com
1. Qualitätsstandards: Für die anspruchsvollen Aufgaben von Schulleitungen müsse es länderübergreifende Qualitätsstandards geben, und die Verantwortungsbereiche müssten bundeseinheitlich vergleichbar sein. Um das zu erreichen, solle die KMK einen Orientierungsrahmen erstellen. Im Zentrum soll dabei die „Pädagogische Führung“ stehen.
2. Karriereplanung: Um mehr Bewerberinnen und Bewerber für Positionen in der Schulleitung zu gewinnen, brauche es eine systematische Karriereplanung – auch für Teilzeitkräfte. Dazu gehöre auch, dass interessierte Lehrkräfte schon früh die Möglichkeit bekommen, Führungsaufgaben zu übernehmen. Außerdem sollte das Thema bereits in der ersten Phase der Lehrerbildung eine Rolle spielen. Und potenzielle Führungskräfte sollten stärker unterstützt und begleitet werden, zum Beispiel über Mentoring-Programme.
3. Ausbildung: Bislang verfahren die Länder unterschiedlich bei der Ausbildung von Schulleiterinnen und Schulleitern. Hier plädieren die Autorinnen und Autoren des Thesenpapiers für eine größere Verbindlichkeit und Systematik, was Dauer und Inhalte der Ausbildung anbelangt. Eine entsprechende Ausbildung sollte für alle Personen mit Leitungsaufgaben verbindlich sein.
4. Personalauswahl: „Eine passgenaue Auswahl von Leitungskräften ist ein wesentlicher Schlüssel für deren Erfolg. Falsche Auswahlentscheidungen ziehen hohe Personalentwicklungskosten nach sich und führen zu vielfältigen Konflikten“, heißt es in dem Positionspapier. Um das zu vermeiden, sollten Auswahlverfahren überprüft und die Anforderungsprofile für Führungspositionen klarer benannt werden. Dabei sollten länder-, regional- und schulspezifische Besonderheiten Berücksichtigung finden. Eine große Heterogenität in der Schülerschaft und im Kollegium sollte sich zum Beispiel auch in der Leitung spiegeln, heißt es.
5. Berufsbegleitende Professionalisierung: Wer einmal auf einer Schulleitungsposition ist, muss sich weiterqualifizieren, weil sich die Anforderungen fortlaufend ändern. Eine „berufsbegleitende Professionalisierungsstrategie“ für Schulleitungen fehle aber, kritisiert die Autorengruppe, und die Wirksamkeit der Fortbildungsangebote würde bislang auch noch nicht ausreichend evaluiert. Hier gebe es Änderungsbedarf. Und auch der Transfer von Fortbildungen in die Schulpraxis müsse verbessert werden. Schulleitungen sollten sich zu regelmäßigen Weiterbildungen verpflichten, regelmäßige Coaching-Angebote haben und mehr Möglichkeiten bekommen, sich in sozialräumlichen und berufsgruppenbezogenen Netzwerken auszutauschen
6. Rahmenbedingungen: Schulen sollten aus Sicht der Autorinnen und Autoren mehr Unterstützung, zum Beispiel bei Verwaltungsaufgaben, und mehr Eigenverantwortung, insbesondere was Personalentscheidungen und Budgetverwaltung anbelangt, bekommen. Außerdem bräuchten sie mehr zeitliche Kapazitäten für die Leitung einer Schule. „Das verbreitete Modell der ,Entlastungsstunden‘ von Unterricht wird den Aufgaben einer modernen Schulleitung nicht gerecht“, heißt es im Thesenpapier.
7. Steuerung von Schule: Mit der geforderten Eigenverantwortung müsse auch das Zusammenspiel zwischen Schulleitung und Schulaufsicht neu definiert werden. Und vor allem sollte es in den Ländern einheitlicher beschrieben sein. Außerdem kritisiert das Thesenpapier die Doppelrolle der Schulaufsicht zwischen Beratung und Unterstützung auf der einen und Kontrolle auf der anderen Seite. Um hier eine bessere Balance zwischen den unterschiedlichen Anforderungen zu erreichen, bedürfe es einer Stärkung der Kooperation, klarer Vereinbarungen zu Zielen und Konzepten und gegenseitigen Feedbacks.
Um das leisten zu können, brauchen die Schulen positive Rahmenbedingungen. Die wurden zu keinem Zeitpunkt zur Verfügung gestellt.
Hat je jemand mit Einfluss aus der Kultusministerkonferenz oder den Länderkultusministerien dieses Papier wenigstens zur Kenntnis genommen?
Ein Teil der heutigen Misere wäre zu vermeiden gewesen.
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