Donnerstag, 6. Oktober 2022

Tag 927 mit Corona (Tag 223 des Krieges) und: Lehrkräftemangel steigt

Zeichnung: Wilhelm Busch


Obwohl Lehrkräfte in Deutschland im internationalen Vergleich zu den besser verdienenden gehören, gibt es einen eklatanten Lehrer:innenmangel. Nur Luxemburg zahlt mehr. Und deutsche Lehrkräfte müssen weit weniger unterrichten als ihre internationalen Kolleg:innen: 641 Stunden, der OECD-Schnitt liegt bei 711.

Liegt es dann an den Arbeitsbedingungen, die Lehramtsstudierende erwarten? Gut möglich. Nach wie vor überwiegt an den Schulen das Einzelkämpfertum in großen Klassen und die Beschäftigung mit Kindern mit hohem Förderbedarf.

Entlastungsstunden für besondere Aufgaben sind spärlich, Mittel für Supervisionen fehlen.

Stunden für individuelle Förderung wurden gestrichen. Es gibt ganz viele Quereinsteiger:innen, die an die Hand genommen werden müssten, wofür jedoch die Zeit fehlt.

Bis 2035 rechnet der Verband Bildung und Erziehung (VBE) mit etwa 160 000 offenen Stellen: "Dies gelte, wenn der Personalbedarf für bereits beschlossene pädagogische Reformmaßnahmen Ganztag, Inklusion und die Unterstützung von Kindern in herausfordernden sozialen Lagen in die Kalkulation einbezogen werde."

Der MMLV am 15.09.2022: Offiziell spricht der Kultusminister von einigen 100 Lehrkräften die fehlen. Dabei sind es, wie der BLLV jüngst vorrechnete einige 1000! Eine Null mehr oder weniger im Ministerium macht wohl nicht viel aus. Eine Null weniger in der Realität aber doch! Denn so wird aus einer ministeriellen soliden Unterrichtsversorgung eine reelle massive Unterversorgung!

1 Kommentar:

  1. Leider gibt es keinen Ausweg aus der verfahrenen Situation. Inklusion, Flüchtlingsunterricht, immer mehr Verwaltungsaufwand, der immer weiter von den Behörden in den Fokus gerückt wird... Da ahnt wohl jeder, dass dann die Quereinsteiger ziemlich auf sich selbst gestellt sind. Sie wursteln vor sich hin, moderner Unterricht bleibt natürlich auf der Strecke. Überhaupt können mögliche noch vorhandene Ressourcen wenig genutzt werden, da viele SchulleiterInnen froh sind, wenn überhaupt "Unterrichtsversorgung", eher Verwahrung, irgendwie stattfinden kann. Die Ansprüche sinken. Alltagsprobleme stehen im Vordergrund.

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