Mittwoch, 19. Oktober 2022

Tag 940 mit Corona (Tag 236 des Krieges) und: Viertklässler:innen lassen nach

Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) hat den neuesten Ländervergleich vorgestellt. Es wurden über 26.000 Kinder aus 1500 verschiedenen Schulen in die Untersuchung einbezogen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Grundschüler:innen der 4. Klassen deutschlandweit schwächeln. Das mag viele Ursachen haben: Pandemieunterricht, erhöhter Migrationsanteil durch Kriegsflüchtlinge, gesellschaftliche Entwicklung usw. usf.

Was sich zeigt, ist, dass sich die abgefragten Kompetenzen - Lesen, Schreiben - Zuhören - Rechnen - um etwa 10% gegenüber 2016 verschlechtert haben. Nur in drei Bundesländern sind die Ergebnisse in etwa gleich geblieben: Hamburg, Bremen und Rheinland-Pfalz. Und, wen wundert`s, Bildungserfolg ist nach wie vor an das Portemonnaie der Eltern geknüpft.

Hier die Ergebnisse aus Bayern. Sie liegen noch einmal signifikant über dem Durchschnitt. Aber:

  • Lesen: 14,1 Prozent der Kinder verfehlen den Mindeststandard.
  • Zuhören: 13,4 Prozent der Kinder verfehlen den Mindeststandard.
  • Orthografie: 20,5 Prozent der Kinder verfehlen den Mindeststandard.
  • Mathematik: 13,2 Prozent der Kinder verfehlen den Mindeststandard. (Quelle: IQB)

Bei den besten Schüler:innen liegt Bayern nach wie vor vorne, die schlechteren gehen aber verloren. Nach wie vor ist die Leistung der Kids an das Portemonnaie und die soziale Klasse der Eltern gebunden. Die Bildungsschere klafft weit, weit auseinander.
 
Die Lösung? Ganz klar: Mehr Ressourcen für die Schulen!
 
Ausführlicher bei Prof. Sell.

4 Kommentare:

  1. "Wir investieren in Deutschland zu wenig in den Elementarbereich ..." same here, same here. Die Lehrpersonen sind völlig damit ausgelastet, eine gewisse Grundordnung herzustellen (permanente Unruhe im Klassenzimmer, Umgangsformen und Ausdauer müssen erstmal vermittelt werden, Unterrichtssprache ist nicht allen geläufig ...), wie sollen da noch

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  2. "Wir investieren in Deutschland zu wenig in den Elementarbereich." (Karin Prien via Prof. Sell). Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich zu wenig ist oder ob - wie in der Schweiz - notgedrungen in "nichtschulische" Bereiche investiert werden muss und daher der Unterricht zu kurz kommt. Wenn die Schule zunächst Umgangsformen, Ausdauer und Elementarkenntnisse der Unterrichtssprache (ungeachtet des ethnischen Hintergrunds!) vermitteln muss, bleibt für Lesen, Schreiben, Rechnen kaum noch Zeit. Bis im Klassenzimmer ein Lernklima (das hiess doch mal Ruhe und Ordnung) hergestellt ist, dauert es (zu) lange ...

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  3. Anne Rüsing20/10/22 10:32

    PS: Mal wieder ohne Absender losgeschickt; ich wars!

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  4. Es ist so traurig. Und ich glaube, jede Lehrperson in Deutschland könnte genau sagen, woran es liegt und wie man es verbessern könnte. Doch fragt man sie nie.

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