Montag, 23. Januar 2023

Tag 1035 mit Corona, Tag 331 des Krieges und was Söder alles zur Bildung sagt

Fasching! Wahljahr!

Bild abfotografiert aus: Augsburger Allgemeine 2018

  • Söder will Lehrkräfte aus anderen Bundesländern abwerben, bei Lehrermangel in ganz Deutschland
  • Bislang zickt der Freistaat jedoch mit der Anerkennung von Lehrer:innen aus anderen Bundeslämdern herum, weil bayerische Lehrkräfte ja immer schon besser waren.
  • Start- und Umzugshilfe und höhere Gehälter: "Im Gymnasialbereich ist Bayern bei der Bezahlung bundesweit an der Spitze", sagt Gerd Nitschke, 1. Vizepräsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV). "Aber ob deshalb jemand nach München geht, wo die Lebenshaltungskosten und die Mieten deutlich höher sind?" Bei Grund- und Mittelschulen zahlen einige andere Bundesländer besser. Inzwischen pendeln laut BLLV zum Beispiel einige fränkische Lehrer nach Sachsen, wo Grundschullehrer beim Berufseinstieg in die Besoldungsgruppe A13 und nicht in A12 wie in Bayern kommen.
    • Noch mal studieren, weil irgendein Fach fehlt: Wenn z.B. jemand aus Sachsen kommt, müssen er oder sie eventuell noch mal studieren, weil irgendein Fach fehlt (so Nitschke im Radio).
    • Laptop oder Tablet für jeden Schüler bis 2028. Bringt das was, und wenn ja, was denn genau? Zumindest ist es eine publikumswirksame Äußerung.
    • Söder zufolge soll auch das Lehramtsstudium verbessert werden: "Kein Einheitslehrer, keine Einheitsschule, aber mehr Flexibilität, ein Praxis-Semester", meinte er. Für Nachhilfe und Nachmittagsunterricht sollen dem Ministerpräsidenten zufolge Studenten eingesetzt werden - "natürlich gegen Entgelt". Fragt sich, wie hoch dieses ausfällt und ob die Student:innen nicht lieber andere Jobs annehmen.

    • 2026 besteht der Ganztagsanspruch für Grundschüler. Dafür braucht es ca. 130.000 zusätzliche Betreuungsplätze und noch mehr Lehrkräfte.

    Prosit!

    2 Kommentare:

    1. Flexibilität wurde schon bewiesen! Neben den oben beschriebenen Annehmlichkeiten, z.B. Studium eines weiteren Faches, sind natürlich auch die Jahresverträge für "Aushilfskräfte"eine ungeheuer attraktive Idee zur Personalbeschaffung. Vor den Sommerferien wird man entlassen, zu Schulbeginn im Herbst wieder eingestellt. Da die Bürokratie nicht hinterherkommt, erfolgt die erste Gehaltsauszahlung im November. Das machen diese angeworben Kräfte maximal zwei Jahre mit. So weht immer ein frischer Wind und die Schulen haben immer neue, unverbrauchte Leute.
      Quereinsteiger, die völlig unvorbereitet auf die SchülerInnen losgelassen werden, kommen schon in den ersten Wochen in der Realität an. Futsch der Traum vom unbesorgten Lehrerleben mit unendlich langen Ferien.
      Laptops wurden bislang äußerst sparsam verteilt, Versprechungen nicht eingehalten. Hat nicht sowieso schon jeder ein Gerät daheim rumliegen? Bayern und Wohlstand gehören doch zusammen.
      Der gebundene Ganztag wird in Bayern mit Lehrerstunden und Stunden schlecht bezahlter externer Kräfte bestritten. In den letzten Jahren wurde die Zahl der Lehrerstunden aufgrund des Lehrermangels gekürzt.
      Die Schulen haben die Freiheit das externe Personal selbst zu rekrutieren. Schlechte Bezahlung dieses Personals bringt die Schulleitungen unter Druck. Letztlich muss man sich dann häufig mit Verwahrangeboten behelfen. So viele selbstlose Menschenfreunde mit pädagogischen Visionen findet man gar nicht.

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    2. Rein rechnerisch aber eine schöne Idee gegen den Lehrkräftemangel: Verpflichtendes halbjähriges Praktikum in der Hausaufgabenbetreuung, schon sind für wenig Geld Aushilfskräfter an die Schulen geholt. (Das würde aber nicht funktionieren und wohl auch nicht mehr Interessierte anwerben.)

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