Frau H. schlug einen Ausflug in das Museum Kastenhof in Landau vor, H. freute sich wie ein Schnitzel. Auf ging es.
Zunächst war das angepeilte Wirtshaus über Mittag noch geschlossen, statt dessen wurde "Zum Oberen Krieger" angepeilt (hat nichts mit "Krieg" zu tun). Das Essen war, naja, niederbayerische Küche, der Service hinreißend charmant. 5 Fläschchen Pils mitgenommen.Der Ort liegt auf einer Anhöhe über der Isar, weiter Blick, zum Teil aber über die üblichen hässlichen Industriebauten, die den Menschen Arbeit anbieten.
Das Museum selbst ist liebevoll ausgebaut. Es hatte am Donnerstagnachmittag nur zwei (!) Besucher.Kern und Höhepunkt ist natürlich der Teil, der über die steinzeitliche Besiedelung des Donau- und Isartals geht, über die Verdrängung der Jäger und Sammler durch die Zuwanderer aus dem unteren Donautal, letztlich aus dem fruchtbaren Halbmond. Das alles kann heute durch Genanalyse festgestellt werden, ebenso der Ursprung unserer heutigen Rinder und Schweine. Die sind auch mit den orientalischen Tieren verwandt, mit ein bisschen einheimischen Einsprengseln (ja, die Wildsäue!)
Jedenfalls ist das hier die Dame, um die sich die Ausstellung dreht, vor 7300 Jahren.
Die orientalischen Einwanderer brachten alles mit, was sie für ein Bauernleben brauchten. Getreide und Heilpflanzen, Hunde, Rinder, Schweine, Ziegen. Und viele Kenntnisse über fruchtbare Landschaften, deswegen Niederbayern an Donau und Isar, Wissen, wie der Alltag mit Hilfe Werkzeugen zu bewältigen war.
Emmer, Einkorn, Erbsen, Schlafmohn und Linsen
Wie so häufig sind die kleinen, unbekannten Museen hingebungsvoll kuratiert. Und ein riesen Zuschussbetrieb.
Ach, sieh mal an, dachte ich. Jetzt hast Du ein tolles Museum übersehen in der Pfalz. Und dann ist es ein anderes Landau.
AntwortenLöschenWir waren im letzten Jahr in Herxheim im Museum, dort ging es unter anderem auch um die Ackerbaukultur. Das Thema der Sesshaftwerdung ist so interessant. Und die Genetik dazu auch.
Liebe Grüße croco
Die Museen in kleinen Orten sind oft hervorragend kuratiert und gepflegt. Am Donnerstagnachmittag waren wir die einzigen Besucher. Das bei 6.-€ Eintritt für beide. Zu empfehlen ist übrigens auch das Museum in Künzing. Auch dort gibt es eine alte Dame.
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