Jedes Kind, das ab 2026 eingeschult wird, hat gesetzlich in den ersten vier Schuljahren Anspruch auf einen Ganztagsplatz.
So das Gesetz.
Das kostet natürlich eine Menge Geld. Deswegen hat der Bund 3 Mrd. € für den Ausbau des Ganztags zur Verfügung gestellt. 60% davon sollen in Grundschulen fließen.
Wie auf diesem Foto (© BMFB/Britta Hüning) sieht es natürlich nicht in allen Schulen aus: 14 Kinder, zwei Betreuerinnen, gut ausgestatteter und geräumiger Klassenraum. Dafür wird das Geld nicht reichen.
Die Länder, die ja aufgrund des Föderalismus immer noch die Bildungshoheit haben, müssten stark nachlegen, vor allem in die LehrerInnenbildung und der Bereitstellung von zusätzlichen Lehrerstunden. H. weiß aus eigener Anschauung, wie immer mehr im bayerischen Ganztag reduziert wurde, sowohl was Personal, Stunden und Sachmittel anging. Ganz im Gegenteil zur Landeshauptstadt, die immer wieder Geld zuschoss für Material oder externe Kooperationspartner.
Aber solange Bildung nicht in den Mittelpunkt der Gesellschaft rückt, wird das nichts werden.
Leider hat man in Bayern noch nicht ganz verstanden, dass sich die Gesellschaft so verändert hat, dass die herkömmliche Rollenverteilung anders ist und "Heim und Herd" nicht mehr von Frauen belegt werden. In den Grundschulen besteht ein sehr großer Bedarf an Ganztagesangeboten, der sich nicht auf eine Kinderverwahrung beschränken darf. Auch an Mittelschulen steigt der Anteil an Jugendlichen, die unbedingt mehr Unterstützung benötigen. Leider können das viele Eltern nicht leisten. Jetzt wird mehr Geld für Grundschulen zur Verfügung gestellt. Vernüntig. Aber wird es auch abgerufen? Hat man die Mittelschule, die als Pflichtschule alle diejenigen aufnehmen muss, die anderswo scheitern, schon gänzlich abgeschrieben? Dort wurden in den letzten Jahre die Angebote weiter zusammengestrichen, es fehlt das Personal.
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